Neulich, Mechel, wurde ich wieder an meine Kindheit erinnert. Zum Nikolausfest gab es bei uns immer einen großen Weckmann mit Rosinen. Auf seinem Bauch prangte eine weiße Tonpfeife, wie sie wohl früher in Holland üblich gewesen sein mag.

Genau diese Pfeifen haben wir Kinder fein säuberlich aufbewahrt. Wenn Mutter dann im Sommer ihre große Wäsche wusch, dann bereitete sie uns aus der Kernseife in einem Becher eine dicke Lauge zu. Wir tauchten den Pfeifenkopf hinein und mit etwas Glück und vorsichtigem Pusten entstanden mehr oder weniger große Seifenblasen.

Das kam mir wieder in den Sinn, als ich den kleinen Jungen beobachten durfte, wie er seine Spirale in das blaue Röhrchen eintauchte, sie vorsichtig vor den Mund hielt und hineinblies. Im Gegenlicht stieg eine Wolke kleiner, bunter Seifenblasen empor, die in allen Regenbogenfarben schillerten. Das Gesicht dieses kleinen Jungen hättest du sehen sollen: ein einziger Glücksmoment. Mal suchte er die ein oder andere Kugel zu erhaschen, mal versuchte er, sie wieder mit seiner Spirale einzufangen, um sie besser betrachten zu können. Wieder und wieder tauchte er aufs Neue ins Röhrchen ein und produzierte diese herrlichen Gebilde, die zum Himmel stiegen. Mechel, da könnte ich fast poetisch werden.