Seid einig

Entspannt und locker plauderten die Vertreter der 16 Vereine, die in den „Geselligen Vereinen Kevelaer“ organisiert sind, vor der einstündigen Jahreshauptversammlung. Begrüßt wurden die Anwesenden von Präsident Peter Tenhaef.

In seinem Rückblick auf das Jahr 2019 streifte er kurz die wichtigen welt- und bundespolitischen Themen wie „Klimaschutz, die weiter zunehmende rechtsextreme Gewalt, den Brexit, militärische Auseinandersetzungen, die Flüchtlingssituation und unberechenbare Politiker auf der Weltbühne.“

enhaef ging danach auf die Entwicklung Kevelaers ein, lobte die Entwicklung der Hauptstraße. „Man kann sie mögen oder nicht, was man aber nicht von der Hand weisen kann, ist die Tatsache, dass ein Flanieren auf ihr deutlich angenehmer ist als vorher.“ Er erwähnte die „erheblichen Investitionen“ rund um die Schulen, das Hotel auf der Hüls, die medizinischen Abteilungen, die fortgeschrittenen Planungen für den Kapellenplatz und die ersten konkreten Vorentwürfe für den Peter-Plümpe-Platz.

„Die offene Umgangsweise und der Einbezug der Bevölkerung sind ein Indiz dafür, dass die Stadtoberen auch den einzelnen Bürger hierzu hören möchten und ihn miteintscheiden lassen wollen. Hierfür ein großes Kompliment“, sagte Tenhaef. In Bezug auf die OW 1 zeigte er sich gespannt, „wann begonnen werden kann und in wieviel Jahren wir über diese Entlastungsstraße fahren können.“

Kleiner Plausch am Rande mit KB-Herausgeber Rudi Beerden (rechts).

Das Thema Missbrauchsskandal in der Kirche habe mittlerweile auch Kevelaer erreicht, zollte Tenhaef dem Dechanten Gregor Kauling „größten Respekt und Hochachtung“ für die Offenheit, mit der er mit dem Thema umgegangen ist. „Er hat sicher einen großen Anteil daran, dass das Thema nicht ausuferte.“ Die eigene Bürgerstiftung sei über eine Person betroffen, die jahrelang dort mitgearbeitet „und hierbei durchaus auch gute Arbeit leistete.“

Man habe die Vorwürfe gegen die Person zunächst nicht glauben können, bis man zur Kenntnis nehmen musste, „dass diese vollkommen zu Recht bestanden.“ Daraufhin hätten Vorstand und Kuratorium sofort reagiert „und uns von diesem Menschen getrennt, um auch hier weiteren Schaden für unsere Stiftung abzuwenden.“

Die Geselligen Vereine hätten wieder „zum guten Ruf unserer Stadt“ beitragen können, trat er Stimmen entgegen, die sagten „dass es sich hierbei um Hobby und Spaß von einigen handelt“ und deswegen nicht förderwürdig sei. Jedes Mitglied zahle eigenes Geld, „damit ihr oder sein Verein weiterbestehen können“ und es stünden „für unsere Intentionen“ mehrere 1.000 Menschen ein. „Hoffentlich werden wir dies noch lange beibehalten können“, sprach er auch offen über „Nichtinteresse und Mitgliederschwund“. Umso wichtiger sei es, dass die Politik sich aus der Arbeit von Vereinen und Ehrenamtlichen heraushalte und die Gemeinnützigkeit nicht anzweifele.

Bedenklich sei, dass in einem Schützenverein kein Königsaspirant gefunden worden sei. „Wir alle sollten davon Abstand nehmen, dies mit dummen Bemerkungen und Häme zu versehen – dies kann jedem Verein passieren“, äußerte er. Er hob das erfolgreiche dritte Stadtfest, das fünfte Stadtbundfest , die Hubertuskirmes und die Wallfahrt der Karnevalisten, das Jubiläum der Bürgerstiftung, den Heimatabend und die Kirmesfeier mit der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft hervor. Dabei drückte er die Hoffnung aus, dass der Altennachmittag eine Tradition der Kevelaerer Kirmes werden könne.

„Swingies“ unterstützen

Er dankte der Seb mit Festkettenträger Hans-Gerd Rütten und Adjutant Ralf Treppmann. Rütten dankte später seinerseits für die Unterstützung der anderen Vereine: „Es geht nur zusammen.“ Tenhaef rief alle Anwesenden dazu auf, die „Swingenden Doppelzentner“ als Ausrichter der diesjährigen Kirmes zu unterstützen. „Für die „Swingies“ bestätigte deren Vorsitzender Franz Baumanns später, dass die Vorbereitungen für den Heimatabend und die Kirmes auf vollen Touren laufen.

Nach der Verlesung des Protokolls und dem Kassenbericht von Gerd van Leuven, der nach dem Bericht der Kassenprüfer in der Entlastung des Vorstands mündete, wurde mit Frank Linßen von der Freiwilligen Feuerwehr für Schagen ein neuer Kassenprüfer bestimmt. Beschlossen wurde auch die Verteilung der Gelder, die aus der Verlosung am Heimatabend erzielt werden. 50 Prozent sollen demnach an die DLRG, 25 Prozent an die Bürgerstiftung „Seid einig“ und 25 Prozent an die Aktion St. Nikolaus gehen.

Tenhaef mahnte, sich über das Festjahr 2024 Gedanken zu machen, für den es bislang noch keine Meldung eines Vereines gebe. Auch regte er an, dass alle Mitglieder der Geselligen Vereine beim Heimatabend in komplettem Schützenornat kommen. Das Thema soll im April aber nochmal zur Sprache kommen. Als Gast warb KB-Herausgeber Rudi Beerden in einem kurzen Statement für Unterstützung zum Erhalt der Traditionszeitung.