Sebastianusgilde in Kirmesstimmung

Gelöste und fröhliche Stimmung herrschte vor dem Haus Nummer 17 im Heiligenweg, als Freunde, Nachbarn und Familienmitglieder gemeinsam Hand anlegten, um das Kränzen für das junge Königspaar miteinander zu  einem schönen Ende zu bringen.
Gemeinsam mit seinem Adjutanten und Freund Boris Weber stieg Thomas Berretz sogar selbst auf die Leiter, um die Zweige an ihrem richigen Platz anzubringen. „Das läuft echt locker vom Hocker“, kam aus dem Publikum angesichts von so viel engagierter Handarbeit in Eigenregie. „Dafür macht man das, hier geht das mit allen zusammen“, freute sich der diesjährige Winnekendonker Schützenkönig.
Der 40-jährige Versiegeler und sein zwei Jahre älterer Freund hatten gemeinsam mit ihren beiden Frauen Denise und Sabine zu viert in den Mai reingefeiert und die Idee zum König entwickelt: „Wir haben gesagt, wenn es jemand macht, halten wir uns zurück, aber wenn es keiner will, dann machen wir es“, erzählt Berretz. Gesagt, getan.
So entschlossen war er schon, als er seiner Denise, die er von Kindesbeinen an kennt, im Kirmeszelt (er damals noch in Anwesenheit seiner Freundin) das Versprechen gab: „Du kannst machen, watte willst: ich werde Dich eines Tages heiraten.“ 2009 war es schließlich wirklich soweit. Heute ist Denise Berretz Ehefrau, Mutter – und Königin. „Ich habe den Jackpot gewonnen“, meint der König freudestrahlend dazu.
Starker Zusammenhalt
Das Schützen-Hobby verbindet beide: Als 14-Jähriger schwenkt der frühere Kicker des SV Viktoria die Seb-Fahnen, ehe beides nicht mehr zusammen möglich war. Denise ist schon mit acht Jahren Seb-Mitglied. „Mein Vater ist nach mir eingetreten“, schmunzelt sie. Auch sie schwenkte „mit Leib und Seele“ fünfzehn Jahre lang die Fahnen. „Die ganze Truppe, der Zusammenhalt war cool“, erinnert sich Königin Denise an die Jugendjahre. Schon das Schwenken selbst habe sie fasziniert. Und dann erhielt ihr Leben durch den Partner auch noch eine zusätzliche Note.
Schnelle Freundschaft
Als Berretz mit Mitte 30 mit dem Fußball aufhört, steigt er vor drei Jahren bei den Schützen wieder ein – gemeinsam mit Boris Weber. „Wir kannten uns da gar nicht“, erzählt Weber im Rückblick schmunzelnd.  „Das hat sich rasend schnell in eine Freundschaft verwandelt, weil das bei uns und bei unseren Frauen gleichermaßen passt. Alles, was wir gemeinsam begonnen haben, ist zu Gold geworden.“ So war es kein Wunder, dass die vier auf der gemeinsamen Mai-Party dieses Jahr beschlossen, ein Thron-Team zu bilden – und es tatsächlich wurden.
Deshalb schwenkte sie für „ihren“ König nach dem Vogelschießen gerne noch einmal die Fahne, was den ohnehin emotionalen Moment noch außergewöhnlicher machte. „Das hätte ich auch für Boris getan, das war so abgesprochen“, versichert die 30-Jährige.
Abgerundet wird das diesjährige Königserlebnis dadurch, dass der siebenjährige Sohn Phil als Adjutant des Kinderprinzen mit dabei sein wird.
Mit Blick auf die Kirmes freue man sich auf „viele lustige Stunden mit all denen, mit denen man vertraut ist“, sagt Thomas Berretz. Und was die kommenden zwölf Monate als Königpaar anbetrifft, hoffen beide auf „ein geiles Jahr miteinander.“