Schwierige Abwägung

Die Situation an den zwei Standorten der Gesamtschule ist so, wie sie ist, auf Dauer nicht gut. Die Pendelei ist weder Schülern noch Lehrern zuzumuten. Die Frage ist jedoch: Kann ein modernisierter Standort Weeze die wesentlichen Probleme lösen?

Richtig ist, dass die Modernisierung unumgänglich ist, wenn der Standort erhalten werden soll. Das ist nicht nur für das Image der Schule wichtig, sondern auch für einen qualitativ hochwertigen Unterricht, der schließlich an beiden Standorten gleich sein sollte, um später alle Schüler für die letzten Jahrgänge in Kevelaer zusammenführen zu können.

Aber wäre da nicht gleich ein einziger Standort die bessere Lösung? Die Infrastruktur am Schulzentrum auf der Hüls sucht in der Region ihresgleichen. Ein vernünftiger Schulbusverkehr zwischen Kevelaer und Weeze zu Anfang und Ende des Schultages wäre für die Schüler vermutlich weniger lästig als die Pendelei in den Pausen. Für die letzten Schuljahre ist dieses Vorgehen ja eh beschlossene Sache.

Teurer würde ein einzelner Standort sicherlich. Der Unterrichtsqualität förderlich wäre er aber ebenso sicher. Vermutlich ist jedoch auch Teil der Wahrheit, dass vor allem die Lehrer profitieren würden, denn die Schüler sind in der aktuellen Situation nur in ihren ersten Schuljahren vom innertäglichen Pendeln betroffen, die Lehrkräfte jedoch ihr Arbeitsleben lang.
Überhaupt muss man an dieser Stelle fragen, ob ein intelligenter Stundenplan und eine Fokussierung einzelner Lehrer auf einen bestimmten Standort die Pendelei nicht erheblich entschärfen könnte, erst recht, wenn auch in Weeze moderne Fachräume existieren.

Die Abwägung der unterschiedlichen Interessen – darunter auch die hier nicht näher ausgeführten Interessen der Gemeinde Weeze – ist sicher nicht einfach. Und eine nachträgliche Änderung der Standortsituation müsste man nicht nur gegenüber den Weezer Familien gut begründen.