Bahnübergang Dondertstraße

Schwere Vorwürfe gegen die Stadtverwaltung

Beim Umbau des Bahnübergangs an der Dondertstraße seien gesetzliche Bestimmungen ignoriert worden, sagt der ADFC. Da hätte die „Kevelaerer Straßenverkehrsbehörde (…) intervenieren müssen“, so der Vorsitzende Eckehard Lüdke. Foto: nick

Auf den KB-Artikel „Verwirrende Verkehrsführung am Bahnübergang“ aus der vergangenen Woche reagierte der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) Kreisverband Kleve e.V. prompt mit einer Pressemitteilung. Der 1. Vorsitzende des Kreisverbandes und Sprecher des Ortsverbandes der Wallfahrtsstadt Kevelaer, Eckehard Lüdke, erhebt darin schwere Vorwürfe gegen die örtliche Verwaltung.

Vorwurf: „Blockadehaltung“

„Dass es in Kevelaer keinen Millimeter vorangeht in der Entwicklung des Radverkehres und dass vor allem von Seiten der Verwaltung eher eine Blockadehaltung ausgeht“, wurde nach seiner Auffassung zuletzt im Stadtentwicklungsausschuss (das KB berichtete) deutlich, schreibt der ADFC-Vorsitzende. „Alleine diese Tatsache ist ein großes Ärgernis. Dass mit dem Umbau des Einmündungsbereiches Dondertstraße jetzt auch noch der Rückwärtsgang eingelegt worden ist, setzt dem ganzen die unrühmliche Krone auf.“

Dem von der Bahn beauftragten Planungsbüro wirft er vor, es habe „eine Grundlage geschaffen, bei der die gesetzlich verankerten Bestimmungen im Bereich Fahrradverkehr mehr oder minder ignoriert worden sind.“ Doch damit nicht genug: „Spätestens an dieser Stelle hätte die Kevelaerer Straßenverkehrsbehörde, in deren Zuständigkeit das Baugebiet liegt, intervenieren müssen (!!) als fachliche Instanz“, schreibt der ADFC-Vorsitzende. Das sei nicht der Fall gewesen; eingetreten sei Lüdke zufolge „das genaue Gegenteil: nach Auskunft des Projektleiters der DB Netz hat die Verwaltung der Wallfahrtsstadt den Planungen insgesamt zugestimmt.“

Bezüglich des Treffens zwischen der Stadtverwaltung und der DB Netz AG in dieser Woche (das KB berichtete) sieht der ADFC den Zug schon abgefahren: „Für die Bahn ist das Thema abgehakt und sie wird keinerlei Interesse haben, das Fass noch einmal aufzumachen. Die Stadtverwaltung ihrerseits hat unter Beweis gestellt, dass sie fachlich an ihre Grenzen gekommen ist.“

In einem Schreiben an den Bürgermeister habe der ADFC u.a. die Frage aufgeworfen, „weshalb der in der Stadt bestehende Sachverstand außerhalb des Rathauses nicht einbezogen worden ist und dass der ADFC die vollständige Rückabwicklung dieser Maßnahme erwartet, weil es alternative Lösungen gibt, die diesen ganzen Vorgang vermieden hätten.“