Wenn man einen Mann in Frauenkleider steckt und Er seine Sache als Sie einigermaßen gut macht, dann hat man eigentlich schon gewonnen. Diesem alten Rezept folgt Autor Florian Battermann mit dem Bühnenstück „Oma wird verkauft“, das sich munter an „Charlys Tante“ und „Mrs. Doubtfire“ anlehnt und in dem zudem „Der verkaufte Großvater“ reichlich grüßt.

Die Geschichte um ein fast ruiniertes Beerdigungsinstitut hat alles, was man für einen schnellen Schwank braucht: einen ehrlichen, aber auch einfach gestrickten Unternehmer, einen cleveren, aber auch fiesen Konkurrenten, ein potenzielles Pärchen und eine Bredouille, aus der man sich nur mit Tricks am eigenen Schopf zum Schaden eines Anderen und zur Freude des Publikums herauszuziehen vermag. Man gebe außerdem noch alberne Namen, angestaubte Rollen(miss-)verständnisse, ein Besäufnis und haarsträubende Trinksprüche hinzu, und schon kann daraus ein unterhaltsamer Abend werden.

Die Komödie am Altstadtmarkt in Braunschweig zeigt routiniert, was ein Schwank heute noch kann. Das liegt allerdings in erster Linie daran, dass mit Momme Mommsen und Kristof Stößel zwei echte „Rampensäue“ im besten Sinne über die Bühne fegen und ihren Rollen (dem aufgedrehten Yuppie-Konkurrenten und dem als Oma verkleideten Sohnemann) so viel Energie und Farbe verleihen, dass Botond von Gaal (Vater) und Raphaela Kiczka (Tochter) kaum ei…