Schulunterricht im Wandel

Ich konnte vor einigen Tagen mit meiner Lateinklasse Trier besuchen. Dort hatten wir die Möglichkeit uns eine Geschichte eines Gladiators anzuhören. In diesem Moment kam mir der Gedanke, dass es doch viel besser und vor allem interessanter wäre, anstatt lateinischer Lehrbücher zu lesen oder Vorträge durch den Lehrer zu erhalten, das alte Rom zu erleben, wie es wirklich war. Ist dieser Gedanke so abwegig, oder kann er durch Hilfe von Computertechnologie schon realisiert werden?
Es gibt heutzutage schon Computerprogramme, in denen ein virtueller Caesar seine Geschichte erzählt und Nutzer über eine 3D-Brille in den römischen Senat eintauchen können. Dies ist doch viel spannender, als nur Texte aus einem Buch zu übersetzen. Durch diese Technologie kann Geschichte „lebhaft“ nachempfunden werden. Somit kann ein Schüler an Schlachten teilnehmen oder Leonardo da Vinci über die Schulter schauen, wie er die Mona Lisa malt. Wer kann von sich schon behaupten, dass sein Lateinlehrer Julius Caesar heißt oder er im Fach Kunst von Pablo Picasso unterrichtet wurde? Somit kann diese Technologie in allen Bereichen des Schulwesens angewendet werden.
Natürlich stellt sich hier die Frage: Brauchen wir dann noch Schulen? Oder kann die Schülerin bzw. der Schüler zu jeder Zeit und an jedem Ort selber bestimmen, wann der Unterricht stattfinden soll? Die Schule steht zwangsläufig vor erheblichen Veränderungen, damit die Anforderungen der Schülerinnen und Schüler so erfüllt werden können, dass sie die Möglichkeiten der neusten Computertechnologie anbieten muss. Dieses hat zur Folge, dass der Wettbewerb zwischen den Schulen steigen wird, um Schüler zu gewinnen.

Emily Schleicher
9C, Kardinal-von-Galen-Gymnasium