Schöner Abend mit Shakespeare

Kevelaer. Dass es sich bei der „TheaterWerkstatt Haus Freudenberg“ um eine der buntesten Schauspielgruppen des gesamten Kreises handelt, daran lassen die Darsteller auch in ihren dunklen „Steampunk“-Kostümen keinen Zweifel. Und wie viel es ihnen bedeutet, auf der Bühne zu stehen und das Publikum gekonnt zu unterhalten, weiß jeder, der eines ihrer bislang vier Stücke gesehen hat. Das sind einige Tausend Zuschauer und einige Hundert sollen in diesem Jahr dazukommen. Vier Aufführungen, darunter eine im Kevelaerer Konzert- und Bühnenhaus, soll es ab Mitte April von „Viel Lärm um Nichts… oder wie aus List und Lüge Liebe wird“ geben, frei nach William Shakespeare.
Nach dem eher anspruchsvoll interpretierten und tiefgründigen Stück „Momo und die Zeit-Diebe“, das im vergangenen Jahr unter anderem für ein zwei Mal völlig ausverkauftes Bühnenhaus in der Wallfahrtsstadt sorgte, steht nun wieder Shakes­peare auf dem Programm. „Viel Lärm um Nichts“ soll eher leicht daherkommen und als Komödie „für einen amüsanten Abend sorgen“, sagt die Theaterpädagogin und TheaterWerkstatt-Initiatorin Anna Zimmermann-Hacks. Das ausgangs des 16. Jahrhunderts geschriebene Stück wurde von Regieassistent Eugen Furch aus dem Englischen und in die heutige Zeit übertragen. Die auffälligen „Steampunk“-Kostüme hat eine Schneiderin extra für die Hauptdarsteller angefertigt, den Bühnenbau erledigen weitere Werkstätten von Haus Freudenberg. Auf der Bühne werden insgesamt 42 Schauspielerinnen und Schauspieler stehen, zudem ist eine vierköpfige Band dabei.
Im vergangenen Jahr sei die TheaterspielWerkstatt „ein bisschen in die Kritik gekommen“, sagt Anna Zimmermann-Hacks. Kritisiert wurde, dass zu wenige Menschen mit Behinderungen mitmachten. Die Theaterpädagogin lächelt: Das Verhältnis sei im Verhältnis zu den Vorjahren mit 50:50 genau gleich geblieben, erklärt sie, „aber man sieht‘s nicht mehr. Das hat mich ein bisschen stolz gemacht.“ Und mittlerweile sei die Gruppe auch eine Art Familie geworden. Viele nähmen lange Wege zu den zwei Mal wöchentlich stattfindenden Proben in Kauf um dabeizusein.
Ein neuer Familienmensch in dieser Konstellation ist übrigens Dominik Pichler. Der Kevelaerer Bürgermeister erinnert sich noch gut an seinen Besuch der letzten Aufführung, als das „Bühnenhaus aus den Nähten platzte“. So viel Lärm um gutes Theater begeisterte ihn, und als er gefragt wurde, ob er mitmachen wolle, musste er nicht lange überlegen. Zu seiner Rolle im Stück darf er noch nicht viel verraten, nur dass es eine Nebenrolle sei – aber eine „tragende“.
Im Fokus des Geschehens stehen zwei Liebespaare, eine „echte“ Hauptrolle gebe es diesmal nicht, sagt die Theaterpädagogin. Doch auch bisher war es schon das gute Zusammenspiel des insgesamt rund 80-köpfigen Ensembles, das die Zuschauer begeisterte.

Aufführungen
„Viel Lärm um Nichts“ der TheaterWerkstatt Haus Freudenberg wird am 14. April, 19 Uhr, und 15. April, 15 Uhr, in der Gelderner Lise-Meitner-Aula, am 21. April, 19 Uhr, im Kevelaerer Konzert- und Bühnenhaus, sowie am 28. April, 19 Uhr, in der Klever Stadthalle aufgeführt. Karten gibt es ab 5. März in Kevelaer beim Kevelaer Marketing im Rathaus. Eine Karte kostet 8 Euro.