Landestheater Detmold bringt Roman „Der große Gatsby“ auf die Kevelaerer Bühne

Schnell, laut und komisch, unterhaltend und aufrüttelnd


Das Landestheater Detmold war im Konzert- und Bühnenhaus zu Gast. Foto: KB-Archiv

Legendäre Partys, Dekadenz in Hülle und Fülle, Zweifel werden hektoliterweise im Champagner ertränkt, weil Reichtum lustiger als Armut sein soll, heißt es im Roman „Der große Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald (1896-1940), der damit dem unsterblichen Traum vom „American way of life“ ein Denkmal setzte, ohne die Schattenseiten des Erfolgs auszulassen. Am vergangenen Montag hatte das literarische Meisterwerk des amerikanischen Autors seine Aufführung im Kevelaerer Bühnenhaus.

Meisterwerk

Mit seinem Roman schuf F. Scott Fitzgerald ein Meisterwerk, das von der übergroßen Pracht der „Roaring Twenties“ (Goldene Zwanziger) handelt, die sich allen Veränderungen und sozialen Umbrüchen entgegenstellt. Ein Stoff zum Träumen, der auch lustvoll in großen Filmen (unter anderem mit Robert Redford oder Leonardo DiCaprio) meisterhaft in Szene gesetzt wurde. Dagegen präsentierte sich die kleine Bühne an der Bury-St. Edmunds-Straße in Kevelaer äußerst karg und desillusioniert und wollte so gar nichts vom „Glanz und der Schönheit“ der Zwanziger Jahre offenbaren. Vielmehr reduzierte die Inszenierung des Landestheaters Detmold das Spiel auf die Schauspieler*innen, indem sie auf eine opulente Bühnengestaltung verzichtete: Ein weiß-grünes Podest, das den Szenen- und Ortswechsel durch die Akteur*innen selbst geschickt steuert, zwei schwarz gepunktete Stellwände und eine knallgrüne, fahrbare Leiter, mehr nicht. Hier sollte ga…