Schneegestöber in Kevelaers guter Stube

Kevelaer. Stehend applaudierte das Publikum am vergangenen Freitag für eine zu Herzen gehende Weihnachtsgala mit Karl Timmermann. Dem erst kürzlich mit dem Sonderpreis der Wallfahrtsstadt Kevelaer ausgezeichneten Entertainer war es erneut gelungen, die Zuschauer im ausverkauften Konzert- und Bühnenhaus in Weihnachtsstimmung zu versetzen und dabei reichlich Spenden für den guten Zweck zu sammeln.
Über die großartige Summe von mehr als 14 000 Euro dürfen sich in diesem Jahr die Herman-van-Veen-Stiftung und die Lebenshilfe Gelderland freuen. „Beide Erlöse verbleiben in Kevelaer“, versicherten Hans-Werner Neske von der Herman-van-Veen-Stiftung und Günter Voß von der Lebenshilfe Gelderland. Diese Zusicherung ließ die Besucher in der Pause einmal mehr in die Lostrommel greifen. „Sie zaubern mit ihrem Loskauf den Kindern ein Lächeln ins Gesicht“, bestätigten die fleißigen Losverkäufer. 500 Gewinne, die allesamt von Karl Timmermann höchstpersönlich organisiert wurden, dürften zusätzlich angespornt haben.
Zuvor aber präsentierten namhafte Künstler ihr Weihnachtsprogramm. Zudem gewährte die „Theater 4c Weihnachtsfamilie“, überzeugend dargestellt von Helene und Günter Voß mit Liam und Lana und Opa Heinrich Ohlig, auf der Bühne einen Einblick in ihr Wohnzimmer. „Weihnachten zuhause“ lautete das Motto des Abends. Dabei wurde es besinnlich mit dem Niederrheinischen Streichquartett und lebhaft mit dem Bäckerinnen-Ballett vom „Studio 8Counts“ aus Geldern, geleitet von Janine Ingenpass. Diese verteilten nach getaner Arbeit in der „Weihnachtsbäckerei“ fleißig leckere Plätzchen ans Publikum.
Der Nikolausbesuch mit Udo Blääß wie auch der prominente Gast im Weihnachtsmannkostüm durften natürlich auch in diesem Jahr nicht fehlen. Schnell wurde Harry Wjinvoord enttarnt und mit tosendem Applaus begrüßt. Der „Preis ist Heiß“-Moderator und Herman-van-Veen-Botschafter plauderte und witzelte munter drauflos, holte sich zwei Geburtstagskinder, Hedwig van de Loo (mit ihren 80 Jahren nicht weniger redegewandt) und Larry G. Rieger auf die Bühne.
Seit nahezu 30 Jahren engagiert sich Harry Wjinvoord für Menschen, denen es nicht so gut geht. „Ich stehe auf der absoluten Sonnenseite des Lebens“, verriet der niederländische Moderator im Gespräch mit dem KB, „deshalb möchte ich etwas tun, um anderen Menschen zu helfen“, fügte er hinzu, lobte dabei die Benefizveranstaltung von Karl Timmermann.
Währenddessen hatte es Opa Heinrichs Knie längst verraten: Schnee lag in der Luft und bedeckte den Boden der guten Stube Kevelaers. Das wiederum verführte das Schneemann-Ballett zu einer Schneeballschlacht. Zwischenzeitlich ließen sich die Weihnachtsfamilie – wie auch das Publikum – vom Duett Chrissi Maas und Mr. Soul Hans Ingenpass, den Balletttänzerinnen Ekatarina Timofeeva und Jana Schopmann verzaubern und lauschten den Stimmen vom unverzichtbaren Trio Julia, Samira und Igor, der zusätzlich sein brasilianisches Temperament zu Klängen von „Daddy Cool“ bewies.
Einen kurzen Tourneezwischenstopp legte Peter „Obel“ ein. Mit seiner Peter-Maffay-Parodie berichtete er leb- und auch glaubhaft von seiner Australienreise. „Hier steht man auf dem Kopf – aber man merkt nichts davon“, so seine Erfahrung vom fernen Kontinent.
Einen absoluten Gänsehautmoment erzeugte der Einzug des Theaterchors Niederrhein. Mit eingeblendeten Texten zum Mitsingen sangen sie gemeinsam mit dem Publikum zum Finale traditionelle Weihnachtslieder wie „Leise rieselt der Schnee“, „O Tannenbaum“ und natürlich „Stille Nacht“. In Weihnachtsstimmung versetzt und Weihnachtslieder summend verließen die Besucher am späten Abend die gute Stube Kevelaers.