Schlummernde künstlerische Talente entdeckt

Im Februar veranstalteten Lea Brückner (Violine) und Mark Kantorovic (Klavier) ein Konzert im Bühnenhaus. Mit den Einnahmen finanzierten sie das Kunstprojekt „DIY-O“ (Do it yourself – ohne Dich läuft nichts), an dem alle Kinder kostenlos teilnehmen konnten. Die zwei Musiker wollten damit erreichen, dass unabhängig von finanziellen Möglichkeiten Kinder die Erfahrung machen, dass sie Talente besitzen, die nur geweckt werden wollen. Nun endete dieses Projekt und die Kinder präsentierten die Kunstwerke, die unter Anleitung von Ilka Sulten und Tatjana van Went in zwei Gruppen mit jeweils acht Kindern im Alter von 11-15 Jahren entstanden sind.
Lea Brückner: „Geld darf nicht die Menschen machen, jeder Mensch hat Fähigkeiten und alle müssen die gleiche Chance haben sich zu entwickeln. Es dürfen auch nicht immer alle auf die Politiker warten, dass sie etwas in Gang bringen, deshalb haben wir dafür gesorgt, dass diese Projekte entstehen konnten. Als Musiker haben wir im wahrsten Sinne des Wortes eine Bühne und dort hören uns die Menschen. Jedes Kind hat viele Potenziale und besonders bei Kunst (ein Tanzprojekt soll es auch noch geben, da hier die gleichen Voraussetzungen gegeben sind) genügen einfachste Mittel, um etwas zu erschaffen.“
Dass künstlerische Ressourcen durch Projekte wie „DIY-O“ tatsächlich gefunden werden können, zeigen die Ergebnisse. Die leitenden Künstlerinnen beschreiben dies so: „Die Kinder haben Zeit gefunden,  in Details zu gehen. Dabei wurde ihnen nahegebracht, dass in der Kunst alles erlaubt ist und sie ihrem Gefühl folgen dürfen. Sie haben entdecken können, dass sie viel mehr an Fähigkeiten besitzen, als sie vorher gedacht hatten. Im `Freidenken´ haben sie in Alltagsgegenständen Anregungen entdeckt, die sie in Kunstobjekte umgesetzt haben.“
Auch die Kinder selbst waren erstaunt, was alles in ihnen steckt. „Zuhause mache ich sonst immer nur etwas mit meinem Handy, ich wusste gar nicht, dass ich so etwas malen kann“, äußerte sich eine Teilnehmerin. „Wenn ich sonst etwas male, dann immer nur das Fenster in meinem Zimmer,“ meinte eine andere Teilnehmerin des Projektes, „hier habe ich gemerkt, dass ich mich auch trauen kann, mal etwas anderes zu malen.“
Für die Initiatoren des Projektes wurde das Ziel erreicht. Lea Brückner: „Mit den Ergebnissen erlebten die Kinder eigene Wertschätzung und können in Zukunft ohne notwendige hohe Ausgaben ihr Talent weiterentwickeln. Wenn sich dann auch nur ein Kind findet, das seinen künstlerischen Weg gehen kann, hat sich das Projekt auf jeden Fall gelohnt.“
Damit aber auch „DIY-O“ noch länger nachwirken kann und vielleicht mehr Menschen anspricht, soll auf Facebook eine Seite mit den Ergebnissen eröffnet werden. Hier kann dann eine Interaktion mit anderen Interessierten beginnen und so vielleicht weitere Talente ihre künstlerischen Fähigkeiten erkennen und nutzen.