Mechel, ich glaube, ich lerne nie aus. Wir machen „Schellemännekes“, das hieß doch früher bei den Blagen, dass sie an Nachbars Wohnungstür geklingelt und sofort Reißaus genommen haben, um von einem sicheren Versteck aus zu beobachten, wie die Leute verdutzt dreingeschaut haben, wenn sie keinen erkennen konnten, der da bei ihnen angeläutet hatte. Wenn die Kinder dann die Verärgerung der so Gefoppten auf deren Gesichtern sah, führte das zu einer klammheimlichen Schadenfreude.
Jetzt habe ich aber etwas Neues erfahren. Und das hat mit der Fronleichnamsprozession zu tun. Die zieht ja jedes Jahr auch durch die Straßen Kevelaers, die mit Fahnen und Blumen und kleinen Altären geschmückt sind. Dabei wird mit dem Allerheiligsten in der Monstranz die ganze Stadt gesegnet.
Und nun kommt es: Ich habe gelesen, früher soll jeder Vorbeter, in Kevelaer sind wohl die Brudermeister gemeint, einen Schuljungen an seiner Seite gehabt haben, der mit seiner Schelle immer dann gebimmelt hat, wenn der Segen erteilt wurde. Dieses Läuten wurde dann bis an das Ende des Zuges übertragen.
Also, ich muss gestehen, diese Bedeutung des Wortes „Schellemänneke“ hatte ich bis dato nicht gekannt. Seien wir mal ehrlich, Mechel, an der Tür klingeln, das war doch nur ein harmloser Jungenstreich.
Weißt du, was mich heutzutage viel mehr nervt? Das sind diese blöden Telefonanrufe, meist in der Mittagspause, wenn man aus seiner Ruhe aufgeschreckt wird. Es erscheint eine völlig unbekannte Nummer und, wenn man d…