Saunaverein scheitert mit Eingabe im Hauptausschuss

Kevelaer. So wie‘s aussieht, war‘s das mit der Sauna im Hallenbad: Dienstagabend beschäftigte sich der Haupt- und Finanzausschuss mit dem Thema. Anlass war eine Eingabe des „Saunafördervereins für Gesundheitspflege und Daseinsvorsorge e.V.“ Die Verwaltung hatte zu den seitens des Vereins aufgeführten Vorschlägen Stellung genommen und diese mit Zahlen hinterlegt. Eine Erklärung seitens der Vertreter des Saunavereins erfolgte in der Sitzung nicht, obwohl Bürgermeister Dominik Pichler zweimal nachfragte.
Alle Sprecher der im Ausschuss vertretenen Parteinen stellten grundsätzlich fest, dass sie die Schließung der Sauna bedauerten. Paul Schaffers (CDU) erklärte, bei den „total unterschiedlichen Ansichten über die technischen Dinge“, die in der Diskussion zwischen Verwaltung und Verein zutage getreten sein, sehe man jedoch „die Fachkompetenz auf Seiten der Verwaltung“.
Eine Frage der Fachkompetenz
Wolfgang Röhr (Grüne) schloss sich an: „Die Schließung tut uns leid.“ Er gab jedoch zu bedenken, dass beide potenziellen Investoren für ein Hotel auf der Hüls ihre Bereitschaft erklärt hätten, einen Sauna­betrieb zu integrieren (Bericht auf dieser Seite). Wichtig war ihm, dass eine „moderne Sauna“ entstehe; wenn Geld investiert werde, dann solle dies nicht in „eine Sauna von Gestern“ gesteckt werden. Jürgen Hendricks (FDP) machte deutlich, dass seine Fraktion den Bau eines Mehrzweckbeckens, der Auslöser für den Umbau des Hallenbades ist, grundsätzlich für überflüssig halte. Bei Michael Vonscheidt (SPD) stieß die Eingabe ebenso auf Ablehnung wie bei Heinz-Josef van Aaaken (KBV), der ergänzte, man fühle sich vom Saunaverein „vorgeführt“.
Was van Aaken als „Trickserei“ bezeichnete, erklärte Bürgermeister Dominik Pichler so: Der Verein habe Erkundigungen beim Gesundheitsamt des Kreises eingeholt und die Ergebnisse per Mail an die Fraktionen – nicht an die Verwaltung – geschickt. Da die Verwaltung davon jedoch Kenntnis bekam, erkundigte sie sich ebenfalls beim Kreisgesundheitsamt. Ergebnis: Die vom Verein eingeholten Informationen bezogen sich gar nicht auf die infrage stehende Erneuerung der Versorgungsleitungen.
Das war offensichtlich nicht der einzige „Rettungsanker“, den der Verein ausgeworfen hatte. In einem Bericht der „Aktuellen Stunde“ des WDR-Fernsehens habe der Eindruck entstehen können, dass der Saunabetreiber Runge „nur durch Zufall erfahren hat, dass ihm gekündigt wurde“, sagte Paul Schaffers und fragte nach, ob sich die Stadt dort rechtlich auf der sicheren Seite befinde. Bürgermeister Dominik Pichler erklärte, dass grundsätzlich klar war, dass mit dem Bau eines Mehrzweckbeckens die Schließung der Sauna verbunden ist. Zudem sei dem Mieter die Kündigung zum Jahresende Anfang diesen Jahres formell ausgesprochen worden. Dem Vertrag mit Runge zufolge betrage die Kündigungsfrist ein halbes Jahr. Somit habe man nicht nur fristgerecht, sondern sogar mit einer erheblichen Vorlaufzeit gekündigt.