Rückblick und Ausblick an St. Marien

Dr. Bastian Rütten hat sich, obwohl er erst seit August 2017 das Seelsorgeteam an St. Marien bereichert, in Kevelaer bereits einen Namen gemacht. Viele kennen und schätzen den Schreiber des Mysterienspiels „Mensch! Maria!“ Viele neue Impulse für die Seelsorge in der Wallfahrtsstadt gehen auf ihn zurück.
Diese Advent- und Weihnachtszeit etwa waren einige wenige, aber den Kern treffende Worte von ihm als Lichtschrift vor dem Priesterhaus zu lesen. „Gott: Zur Welt gebracht… Zu dir geschickt… Mensch geworden… Weihnachten!“, etwa ist aktuell in den Abend- und Nachtstunden zu lesen. Gemeinsam mit Elmar und Magdalena Lehnen (Orgel und Sprecherin) und Filmemacher Jürgen Zellmann entstanden an den vier Adventssonntagen musikalisch-besinnliche Videoimpulse zum Advent, die im Internet zu sehen sind.
Vergangenen Sonntag gestaltete er auch den inhaltlichen Teil eines Jahresrück- und Ausblickes in der Beichtkapelle mit dem Titel „Zwischen den Jahren“, die er gemeinsam mit Christoph Helbig vortrug. Die Kraft der Worte und Gedanken des Theologen und zweifachen Familienvaters wurde auch an diesem Abend wieder deutlich. Der Zeitpunkt für diesen besinnlichen Abend war wohl genau richtig, denn: „Jetzt können unsere Ohren wieder lauschen, wo sich unsere Gedanken nicht mehr auf die To-Do-Listen der Weihnachtsvorbereitungen konzentrieren müssen, sondern in die Zukunft schweifen dürfen.“
Unabhängig davon, ob die persönlichen Vorsätze vom letzten Jahr dann von jedem einzelnen auch in die Tat umgesetzt wurden, lud der Theologe dazu ein, Zeichen zu setzen für die Zukunft! Nicht nur „sollte, müsste, könnte zu sagen, sondern es auch zu tun.“ Er warnte mit einer Prise Humor vor der maßlosen Selbstüberschätzung, die meint, die Welt aus den Angeln heben zu können, große Pläne zu schmieden, denn: „Dann ist es Null Uhr und es riecht wie vorher, fühlt sich wie vorher an. Sind wir unseren Illusionen vielleicht auf den Leim gegangen?“ Mit Joachim Ringelnatz dürfe man froh sein, dass man nicht selber das neue Jahr regieren müsse, sondern den lieben Gott bitten dürfe, „das neue Jahr göttlich selber zu machen.“ Am Ende war jeder eingeladen, für die Hoffnungen und Bitten für das neue Jahr Weihrauch – „hartgewordene Harzwunden, die zu Duft werden“ – auf dem Altar einzulegen, was die Teilnehmer, die das ganze Kirchenschiff erfüllten, auch zahlreich machten.
Die musikalische Gestaltung des Abends lag bei Elmar und Biggi Lehnen sowie Annja Rossmann, die gemeinsam auch die regelmäßigen Lobpreisabende in der Beichtkapelle gestalten. Diese hat das eingespielte Musikteam vor einigen Jahren zu dritt ins Leben gerufen und durch ihre musikalische und inhaltliche Tiefe sind diese Lobpreisabende für viele eine willkommene geistliche Bereicherung an St. Marien.
Die drei studierten Musiker wussten auch den Rückblickabend mit Klavier, Querflöte und Gesang festlich-besinnlich und von sehr hohem Niveau zu gestalten. Die Zuhörer bekamen im Duett die Bachsche „Air“ zu hören und auch a capella, nur von einem Cajon begleitet, aber im Quintett von Annja, Johanna, Charlotte Rossmann, Phil und Edward Scharnowski „Carol of the bells“ oder „Mary did you know“. Die Eigenkomposition von Elmar Lehnen „Hättest du der Einfalt nicht“ und das „Segenslied“ von Tom Löwenthal nach einem Text von Dr. Bastian Rütten rundeten den Abend musikalisch ab.