Schon „Die Drei von der Tankstelle“ wussten in der gleichnamigen Operette in den frühen 1930er Jahren mit dem Marsch „Ein Freund, ein guter Freund“, sich und andere zu motivieren. Inzwischen leben wir in einem Zeitalter, in dem man sich von der Wiege bis zur Bahre so ziemlich alles mieten kann – warum also nicht auch einen guten Freund? Die Idee hat auch die erfolgreiche Geschäftsfrau Sarah, die ihrem gestrengen Vater einen Vorzeige-Schwiegersohn in spe präsentieren will. Also mietet sie sich einen bei der Agentur „Rent-a-friend“. Mit dem gleichnamigen Theaterstück von Folke Braband (Autor und Regie) war das Tourneetheater Thespiskarren am Montagabend im Kevelaerer Bühnenhaus zu Gast.

Komödie

Ein gutes Stöffchen für eine Boulevard-Komödie wird daraus im dafür unausweichlichen Verwechslungsmoment. Denn die Agentur schickt den Kinderclown Gabriel. Gefesselt und geknebelt sitzt der eigentlich geforderte George-Clooney-Verschnitt dafür auf dem Kindergeburtstag. Der überforderte Gabriel spielt den rettenden Engel für die taffe Geschäftsfrau nach Kräften – was natürlich immer wieder gehörig schief geht. Dabei schrappt der Text besonders in den Szenen, in denen sich der erfolgreiche Vater, der auch noch seine x-te Geliebte mitgebracht hat, und der Schwiegersohn in spe umkreisen, gefährlich nah am Klamauk vorbei. Sei‘s drum, man wird ja noch spontan über herzzerreißend dämliche Übersetzungsgags à la „english for runaways“ lachen dürfen.

Die Stunde Spielzeit bis zur Pause geht damit ‘rum wie im Flug, auch weil Martina Dähne die Sarah so ungeheuer unnahbar gibt und doch schon Einsamkeit aufblitzen lässt, weil Tommaso Cacciapuoti in Nachbesetzung ein mehr a…