Reger Austausch bei entspannter Stimmung

Beim Sommerfest des HPH-Wohnverbundes an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße herrschte einen Nachmittag lang eine entspannte Stimmung.

„Trotz des nicht ganz perfekten Wetters machen wir es uns draußen schön“, sagte der stellvertretende Teamleiter Patrick Böttcher. Mit seinen Kollegen versorgte er die 16 Bewohner. Sie halfen ihnen bei Aufnahme des Grillbuffets, das sie unter dem Pavillon mit diversen Salaten und Fleischsorten vorbereitet hatten.

Seit Existenz des Hauses mache man jedes Jahr das Sommerfest: „Weihnachten, Sommerfest, Nikolaus und Karneval – das sind so unsere Top Vier“, so Böttcher

Die Vorfreude der Bewohner sei schon Wochen vorher spürbar. „Wir müssen hier im Garten Musik anmachen und es muss gegrillt werden, sonst hast Du die Aussicht auf ein Jahr Genöle“, unterstrich Einrichtungsleiterin Anja Boolting. Man wachse mit den Bewohnern mit den Jahren zusammen, erzählte Beate Ziaja-Hohnstadt, seit acht Jahren Betreuerin in der Einrichtung. „Durch das Zusammensein kennen wir die Leute und die Leute uns. So ein Fest ist dann nur das Tüpfelchen auf dem i.“

Von Beginn an dabei ist Gudrun Blauhoff, die „Seele des Hauses“, wie sie Kollegen nennen. „Die Dankbarkeit , die man erfährt, der Teamzusammenhalt und die Menschen“, das mache es aus, unterstrich sie.

Auch zahlreiche Angehörige genossen die gemeinsame Geselligkeit, den Austausch mit den Mitarbeitern und untereinander. „Das ist wichtig, dass die Angehörigen und Familien zusammenkommen, auch wenn sie weniger geworden sind. Sie werden halt auch älter“, unterstrich die Regionalleiterin des LVR HPH-Netzes Niederrhein, Petra Schilling.

Alle, die gekommen waren, diskutierten über semantische Schwierigkeiten im Alltag. Sie schauten sich alte Fotos von ihren Verwandten als Kinder an oder schimpften über die Bürokratie, die den Job als offiziell bestellter Betreuer zum Verwaltungsakt mache.

„Das ist wie eine Familie. Wir haben einen super Kontakt hier“, versicherte der Veerter Jürgen Jacobs, dessen jüngerer Bruder Wilfried in der Einrichtugn lebt. „Das ist ein sehr persönlicher Austausch über die Jahre geworden.“ Er komme oft, gehe mit seinem Bruder einkaufen, mache mit ihm gemeinsame Cabrio-Touren oder fahre ans Loikumer Meer.

Natürlich bekomme man noch immer mal einen komischen Blick, meint Jacobs. „Aber alle Menschen sind zuvorkommend, da hat sich eine Menge getan. Und wenn man offen auf die Menschen zugeht, öffnen sich im persönlichen Umgang auch immer Türen.“