Reeser Wallfahrer kommen seit 375 Jahren

Sie kommen seit 375 Jahre nach Kevelaer und der schönste Ort in der Kerzenkapelle (in der Mitte des Korridors) ist noch immer reserviert für die Reeser Opfer Kerze. Pfarrer Johannes Staelenus aus Rees führte 1643 die erste Reeser Prozession nach Kevelaer. Der Platz vor der Basilika wird nach ihm „Johannes-Stalenus-Platz“ genannt. In diesem Jahr möchten das die Reeser groß feiern.

Die Gemeinde St. Irmgardis Rees will sich am 25. und 26. August wieder in Bewegung setzen, um die 376. Pilgerreise Rees-Kevelaer-Rees durchzuführen. „Diese sehr alte Tradition ist besonders denkwürdig aufgrund der schönen runden Zahl und des attraktiven Festprogramms“, erklärt Cheforganisator Stef Beumer. „Wir arbeiten an einem Kombi-Konzept für mehr Inklusion und Integration und – nicht zuletzt: Gemütlichkeit.“ Eine All-Inclusive-Wallfahrt für Pilger mit unterschiedlichen Transportmodalitäten sei geplant, zu Fuß, mit dem Rad, E-Bike, Auto, Motorrad, Bus, im Rollstuhl, Roll-(Handbike), und mit einer großen, weltoffenen Gruppenvielfalt. „Es ist uns ein großes Bedürfnis, die Wallfahrt an die heutige Zeit anzupassen, an einigen Stellen zu erneuern, hier und dort die Traditionen wieder stärker zu beachten“, so Beumer.

Um frühzeitig planen zu können, habe er sich auch schon vor Monaten ans Priesterhaus gewandt. Doch dort hatte man damals andere Prioritäten. „Die Stelle das Wallfahrtsrektors war vakant“, erinnert Dr. Rainer Killich, Generalsekretär der Wallfahrt, an die Ernennung Rolf Lohmanns zum Weihbischof. „Wir haben damals unsere grundsätzliche Zustimmung signalisiert.“

Kurz vor Weihnachten ging dann nochmal eine Mail nach Rees. Doch dort wurde man langsam nervös. „Das Programm muss am 1. März stehen und vor Ostern bereit für die Veröffentlichung sein“, mahnte Stef Beumer zu etwas Eile. Soll doch die Prozessionen-Wallfahrt mit historischen Figuren wie Johannes Stalenius, Henrich Bussmann, St. Irmgardis von Aspel, Karl Leisner und Nachtwächter durchgeführt werden.

Im geplanten Ausgaben-Budget von 15.000 Euro seien zudem Begleitwagen, Krankentransporte, Ambulance Bully Sanitäter oder Unterstützung für große und arme Familien aufgelistet.

Laut Dr. Killich seinen die Irritation jetzt aber vom Tisch: „Spätestens Anfang Februar setzen wir uns zusammen und gehen ins Detail.“ Ein Vorhaben der Reeser Wallfahrer wird jedoch ein frommer Wunsch bleiben. „Ein Frühstücken auf dem Kapellenplatz ist nicht möglich“, versichert der Generalsekretär. „Er ist nun mal ein Platz des Gebetes.“ Über alle anderen Planungen können man aber sprechen.

So bitten die Gäste von der anderen Rheinseite zum Beispeil um Genehmigung für das Spielen mittelalterlicher Musik von drei akustischen Musikanten in der Prozession und am Basilikaplatz. Darüber hinaus versuchen die Reeser nach 375 Jahren einen neuen Wallfahrt-Stil zu entwickeln, der größere Gruppen von Menschen anspricht und zur Integration und Inklusion führen kann. Weitere Infos gibt es unter www. st-irmgardiswallfahrt.de