Weißt du noch, Mechel, wie wir damals in der Schule noch das Fach „Schönschreiben“ hatten?

Wir saßen in der engen Holzbank und tauchten unseren Federhalter mit der „Pfannenfeder Nr. 5“ in das kleine Glasgefäß ein, das die Lehrperson mit königsblauer Tinte aufgefüllt hatte. Und dann hieß es: „Rauf, runter, rauf, Pünktchen drauf!“ Fertig war das kleine „i“.

Heutzutage, fürchte ich, lernen die Kinder gar nicht mehr, wie man mit der Hand schreibt; ich sehe sie nur noch mit dem Daumen am Handy rumdaddeln.

“Rauf, runter, rauf“, wie komme ich nur darauf? Das muss wohl an den Aktienkursen liegen, die in letzter Zeit so riesige Sprünge zu verzeichnen haben.
Nicht, dass ich davon etwas verstehen würde, wir trauern ja noch immer dem guten, alten Sparbuch nach, wo wir am Ende des Jahres sicher waren, mindestens den Inflationsausgleich erwirtschaftet zu haben.

Aber selbst die eingefleischtesten Börsianer wissen in diesen unberechenbaren Zeiten nicht mehr, was sie ihrer Klientel raten sollen, außer: „Abwarten und Tee trinken.“

“Rauf, runter, rauf“, Mechel, das passt doch auch gut zur Karwoche, in der wir uns jetzt gerade befinden.

Am Palmsonntag wurde Jesus noch vom Volk als der Messias gefeiert und jubelnd begrüßt, als er auf dem Esel in Jerusalem einzog. Da war die Begeisterung noch riesengroß.

Dann, am Gründonnerstag, da is…