Rat beschließt Vorgaben für den Peter-Plümpe-Platz

In der Ratssitzung am vergangenen Dienstag brachten die Ratsmitglieder die Vorgaben für den Wettbewerb auf den Weg, in dem Raumplaner ihre Ideen zur Neugestaltung des Peter-Plümpe-Platzes vorstellen sollen. Nach ausführlicher Erörterung im Haupt- und Finanzausschuss (siehe aktuellen Bericht) wurden die aus dessen Sitzung resultierenden Formulierungen noch einmal diskutiert und präzisiert.

Die wichtigsten Eckdaten in einer Zusammenfassung:

Als Grundstruktur ist eine Teilung des Platzes in einen nördlichen Bereich zur Annastraße als Bürgerplatz mit hoher Aufenthaltsqualität und einen südlichen Bereich zur Marktstraße im Wesentlichen für verkehrliche Nutzungen vorzusehen.

Die Annastraße soll zwischen der Hauptstraße und der Busmannstraße bei bestehender Einbahnstraßenregelung verkehrsberuhigend zugunsten des Radverkehrs ausgebaut werden.

Die Marktstraße zwischen dem Roermonder Platz und dem St.-Klara-Platz soll bei bestehendem Zweirichtungsverkehr verkehrsberuhigend ausgebaut werden; eine funktionelle und attraktive Anbindung des Karl-Dingermann-Platzes (Bushaltestelle) ist zu berücksichtigen.

Die Straße hinter dem Rathaus soll verkehrsberuhigend ausgebaut, die Parkplätze aber erhalten werden.

Auf der Annastraße zwischen der Hauptstraße und der Busmannstraße und der Marktstraße zwischen dem Roermonder Platz und dem St.-Klara-Platz entfallen die Parkplätze.

Auf dem südlichen Teil des Peter-Plümpe-Platzes soll eine multifunktionale Fläche gestaltet werden, die als Stellplatz für mindestens 100 Fahrzeuge ausgerichtet ist.

Die Einfahrt zur bestehenden Tiefgarage unter dem Sparkassengebäude ist, ggf. mit anderer Anordnung, in die Neugestaltung zu integrieren; eine öffentliche Tiefgarage als Ersatz für bestehende oberirdische Stellplätze wird nicht berücksichtigt.

Attraktive und sichere Fahrradstellplätze an mehreren Positionen sind zu berücksichtigen.

Parallel zur Marktstraße wird eine Busankunft in Form eines Aufstellstreifens als attraktiver Ankunftsort für anreisende Gruppen eingerichtet.

Der Kirmesmarkt ist mit den notwendigen Aufstellflächen für Festzelt und Großfahrgeschäfte gemäß den Größenangaben der Verwaltung auf Basis der bisherigen Bestückung des Marktes zu ermöglichen.

Auf dem nördlichen Platzbereich müssen Aufstellflächen für den Wochenmarkt im Rahmen der heutigen Bestückung berücksichtigt werden.

Die Grünanlage nördlich des Rathauses ist unter Erhalt des Baumbestandes zu einer höheren Aufenthaltsqualität aufzuwerten; eine Durchfahrt zwischen dem Rathaus und der Grünfläche sowie Stellplätze für Polizeifahrzeuge vor der Wache sind zu erhalten.

Das alte Rathaus soll einen attraktiven, ausreichend dimensionierten Vorplatz erhalten. Vor dem neuen Rathaus ist ein attraktiver, ausreichend dimensionierter Eingangsbereich zu gestalten.

Der nördlich der Verkehrsfläche liegende Bereich zwischen Rathaus und Roermonder Platz ist unter Ersatz der vorhandenen Grünbepflanzung neu zu gestalten.

Die neu zu gestaltende Platzfläche an der Annastraße ist mit einem Wasserspiel, ggf. mit thematischem Bezug auf den Solegarten St. Jakob auszustatten.

Die Eingangsbereiche an der Annastraße zum Mechelner Platz und zum Museum sowie an der Marktstraße zum Konzert- und Bühnenhaus (Theaterpassage) sind in die Planung einzubeziehen.

Diskussion und Beschlussfassung im Rat

Sowohl in der Ratssitzung als auch in der vorangegangenen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses hatte Jürgen Hendricks für die FDP die Ablehnung der Neugestaltung zum Ausdruck gebracht. Sie war auch im Antrag seiner Fraktion zum Ausdruck gekommen. „Wenn man die augenblicklichen Stimmungen und scheinbar abgeschlossene Meinungsbildung aus den verschiedenen Fraktionen hört und bewertet, stellt sich für uns schon die Frage, ob man sich dort wirklich ernsthaft mit unserem Antrag auseinandergesetzt hat“, sagte Hendricks beispielsweise im Ausschuss.

In beiden Sitzungen hakte Michael Kamps (CDU) mehrfach beim Thema Parkplätze nach. Insbesondere war ihm dabei wichtig, dass die festgelegte Mindestanzahl von Stellplätzen nicht auf die von der Verwaltung vorgeschlagene Zahl von 80 festgelegt, sondern auf 100 erhöht wurde. Zudem wird die CDU wohl weiterhin darauf achten, dass kein Planer die im direkten Umfeld des Planungsgebietes liegenden Parkplätze gleich mit streicht.

Wolfgang Röhr erklärte im Rat für die Grünen, dass das Verfahren einschließlich der Bürgerbeteiligung „demokratisch abgelaufen“ sei. Dennoch sei man in seiner Fraktion „vom Ergebnis enttäuscht“, weil die „Darstellung der eigenen Wünsche“ nicht so umfangreich erfolgt sei, wie man sich das gewünscht habe. Johann-Peter van Ballegooy sagte für die KBV: „Wir haben die Sorge, dass wir mit den vielen Vorgaben, die wir machen, die Kreativität der Planer einschränken.“ Michael Kamps befand für die CDU, man habe „eine gute Balance gefunden. Wir werden nachher noch genug Parkplätze haben und gleichzeitig die Attraktivität steigern können.“

Der Beschluss des Rates liegt nun vor, eine Ausschreibung nach den festgelegten Vorgaben ist der nächste Punkt des Verfahrens.