Bei der Umgestaltung des Kapellenplatzes wurden weitere Mauerreste entdeckt
Rätselhaftes im Kevelaerer Untergrund
Archäologe Sascha Müller ist der Ausgrabungsleiter an der Baustelle Kapellenplatz. Foto: FG
Bei den aktuell laufenden Arbeiten zur Umgestaltung des Kevelaerer Kapellenplatzes geht Sascha Müller derzeit das Herz auf: Das im Auftrag der Stadtwerke arbeitende Tiefbauunternehmen van Boekel legte nicht nur die Trassen für neue Versorgungsleitungen frei, sondern brachte auch noch steinerne Hinterlassenschaften ans Tageslicht, die für den Archäologen wahren Bodenschätzen gleichen.
Im vergangenen Herbst 2021 begannen die Tiefbauarbeiten zur Umgestaltung des religiösen Zentrums der Marienstadt (das KB berichtete) und kaum hatten die Kanalsanierungsarbeiten zwischen Kerzenkapelle und Forum Pax Christi/Petrus-Canisius-Haus begonnen, mussten die Bauarbeiter*innen flexibel sein: Am Luxemburger Platz unmittelbar vor dem Petrus-Canisius-Haus wurden Mauerreste eines Gebäudes, das aus Sicht von Sascha Müller offenbar aus dem 18. oder 19. Jahrhundert stammt, ausgegraben. Seine Rückschlüsse bezüglich der Datierung führt der Archäologe auf das vorhandene Kartenmaterial, die Beschaffenheit der Mauern, die Ziegelgrößen und den verwendeten Mörtel zurück: „Anhand der Tranchot-Karte (1801-1828) zeigt sich, dass sich die topografische Struktur rund um die Kerzenkapelle, erbaut im Jahr 164…