Radfahren in Kevelaer erleichtern

Gemeinsam mit dem ADFC lud die KBV in der vergangenen Woche zum Stammtisch ein. Eckehard Lüdke vom Allgemein Deutschen Fahrrad-Club stellte das Konzept des Clubs für Kevelaer vor. Ziel sei es, die Wallfahrtsstadt zur „Fahrradhauptstadt am Niederrhein“ zu machen. Dabei sei es dem Verein wichtig, das Fahrradfahren komfortabler zu gestalten, so dass es keine „Strapazen für Körper und Geist“ darstellt. Lüdke wies darauf hin, dass der ADFC die Rezepte „liefere“, die nun von den Politikern und Bürgern Kevelaers „gekocht“ werden sollen.

Der Kreisverband Kleve des ADFC hat sich einige Verbesserungsvorschläge einfallen lassen, um in der Wallfahrtsstadt mehr Sicherheit für Fahrradfahrer zu gewährleisten. Dazu hat der Verband eine Analyse zum Status quo angefertigt und äußert Kritik. So sei zum Beispiel die bauliche Beschaffenheit der Fahrradwege schlecht und mache somit das Fahrradfahren unsicher. Außerdem erläuterte Lüdke das Fahrradparkproblem an Schulen oder am Bahnhof in Kevelaer, dabei sei es gerade da wichtig, das Fahrradfahren zu fördern, weil diese Orte meist von Schülern genutzt würden, die dann keinen Ort zum Abstellen des Fahrrads fänden.

„Was sich sieht, fährt sich nicht um“

„In den jungen Menschen sehen wir die Verkehrsteilnehmer von heute und morgen“, erklärt Lüdke. „Sie sollen wissen, dass das Fahrrad kein Zweit- oder Drittverkehrsmittel ist.“ Des Weiteren sei die Stadtteilverbindung zum Teil mangelhaft und unattraktiv. Dabei betrachtete Lüdke vor allem die Kreuzung von der B9 und der Rheinstraße. In den Verbesserungsvorschlägen orientierte sich der Kreisverband vor allem an der Verkehrslage in Nimwegen. Fahrradfahrer hätten dort mehr Einsicht in den Verkehr und dies vermittle ihnen Sicherheit. „Was sich sieht, fährt sich nicht um“, stellt Eckehard Lüdke fest.

Außerdem fordert der Kreisverband Kleve mehr „Fahrradstraßen“, die Trennung von Fußgängern und Fahrradfahrern auf einem Weg und Fahrradbeauftragte. Diese sollen sich um eine angemessene Finanzausstattung des Fahrradverkehrs kümmern und diesen durch PR Kampagnen fördern. Lüdke wies auch auf die bevorstehende „Fahrradpause“ am 26. April hin. Er möchte sich das Engagement der Stadtverwaltung und der Parteien sichern, um das Fahrradfahren in Kevelaer in Zukunft zu erleichtern.

Anschließend an die Präsentation fand eine offene Diskussionsrunde statt, in der die circa 20 Anwesenden Fragen stellen und Kritik äußern konnten. Ergebnis der Diskussion war der ausdrückliche Wunsch nach einem Generalplan, um Veränderung anzustreben, und der Einsatz von Fahrradbeauftragten. Die Klimaschutzbeauftragte der Stadt Kevelaer, Dr. Nina Jordan, wies darauf hin, dass das subjektive Fahrgefühl eine große Rolle spiele. Der Anfang des Denkens müsse beim schwächsten Mitglied, wie Senioren und Müttern mit Kinderwagen sein.

Athena Riegel