Zum Thema Rewe-Markt und Stadtentwicklung schreibt KB-Leser Josef Pauls
Quo vadis, Kevelaer?

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Zum Thema Rewe-Markt und Stadtentwicklung schreibt KB-Leser Josef Pauls:
Und schon wieder sieht es so aus, als wüsste die Politik in Kevelaer nicht, wo es mit der Stadtentwicklung hingehen soll, und gibt ein Beispiel städtebaulicher Orientierungslosigkeit.
Im Stadtentwicklungsausschuss stellen die Vertreter von Rewe für alle verständlich klar, warum Rewe nicht in die Innenstadt gehen wird, nicht gehen kann. Es geht um fehlende Standortmöglichkeiten, um Größe von Verkaufsflächen, um Parkflächen, um die Akzeptanz von Parkdecks/Parkhäusern.
Der neue Standort sei ökonomisch sinnvoll und werde kundenfreundlich mit auto- und menschengerechten Parkplätzen, mit Ladesäulen und für jede zukünftige Kundschaft mit einer guten Anbindung, ob zu Fuß, per Rad oder mit dem Auto.
Eine Mehrheit im Rat hat Bedenken, Ängste, Wunschträume: Schwächung des Innenstadtbereichs, Versiegelung von Flächen, keine zusätzliche Kaufkraft in Kevelaer selbst, Vollversorger für die Innenstadt. Aber die Politik scheint keinen Plan zu haben.
Der aufmerksame Beobachter kann durchaus den Eindruck gewinnen, dass es für die Entwicklung der Stadt Kevelaer kein übergeordnetes Konzept gibt. Wohin will/soll die Stadt sich entwickeln hinsichtlich der Bevölkerung und damit der Wohnbauentwicklung? Wo hat oder schafft Kevelaer Platz für Industrieansiedlung? Wie steht es mit der Weiterentwicklung der beiden Standbeine Wallfahrt und Kurbetrieb? Das sind nur drei Themenfelder aus einem Fragenkatalog.
Momentan sieht es so aus, als ob Politik und Verwaltung nicht gestalten, sondern je nach Stimmenmehrheit hier und da etwas in Angriff nehmen und zulassen, um dann überrascht auf die nicht immer optimalen Ergebnisse zu blicken.
Der von Rewe vorgesehene Standort ist für Kevelaer sehr interessant, da ja schon Überlegungen und Planungen für einen Siedlungsbereich an der B9 Richtung Weeze (Hüdderath) der Politik vorgestellt wurden. Die Warnung des Bürgermeisters, „dass Rewe es sich doch vielleicht noch einmal anders überlegen könnte, wenn das Verfahren zu lange dauere“, ist mehr als berechtigt.
Josef Pauls


