Quelle der Gesundheit soll Gäste anlocken

Gut 40 Politiker und interessierte Bürger waren in den Ratssaal gekommen, um der zweiten Infoveranstaltung zur Hüls beizuwohnen. Bevor es an die Präsentation der aktuellen Pläne ging, beschrieb Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns die aktuelle Ausgangslage für die Stadt und die Zielrichtung, die die Hüls-Pläne verfolgten.
Bruns machte deutlich, dass das Profil Kevelaers klar geschärft werden müsse. Die Stadt müsse tendenziell moderner und etwas jünger werden zudem als Zentrum des spirituellen Tourismus bekannter und im Wettbewerb mit anderen Kommunen der Umgebung geschärft werden.
Die Wallfahrt sei eine nicht bezahlbare Marke, der Wohnort mit Kultur und städtebaulichem Charme attraktiv. Doch die Zahlen laufen in eine andere Richtung. Als Beispiel dienten die Anzahl der Übernachtungen, die seit 2012 bis heute von 138.451 auf 97.939 zurückgegangen sind.
Um dem Trend entgegenzuwirken, soll für 2,3 Millionen Euro der Sole- und Pilgerpark auf der Hüls mit dem Grenadierwerk, einem Tagungs-und Touristenhotel, Ärztezentrum und Schwimmbad mit Mehrzweckbecken entstehen. „Da geht es um die „Rückbesinnung auf Körper, Geist und Seele“, sagte Hans-Josef Bruns. Die Debatte gebe es ja schon länger, die Entdeckung der Thermalquelle liege bereits 23 Jahre zurück. „Das Grenadierwerk allein macht das Konzept nicht aus“, versicherte der Wirtschaftsförderer. „Das, was Kevelaer stark macht, wollen wir ergänzen.“ Neben der Wallfahrt müssten aber einfach auch andere Themen und Zielgruppen ihren Platz finden.
Die konkrete Umsetzung erläuterte die Planerin Sandra Kimm-Hamacher. Ausgehend von dem mit fünf Satteldächern ausgestattenen Grenadierwerk sollen Kneipp-Elemente, Meditationsfreiräumen, Relax-Bänke, ein Barfußpfad, Boule-Bahnen und ein Bibelgarten entstehen.
Dazu kämen diverse Grünflächen, Bewegungsgeräte, ein Beach-Volleyballfeld und ein Infozentrum. Einen Namen für den Park gebe es noch nicht, nur den Arbeitstitel „Quelle der Gesundheit“, verwiesen die Beteiligten auf die dafür ausgelegten Bögen. Wer eine kreative Idee hat, kann seinen Namensvorschlag noch bis zum Jahresende weitergeben.
In Sachen „Grenadierwerk“ konnte Hans-Günter Nass von den Stadtwerken die Bürger hinsichtlich einer möglichen Geräuschbelästigung durch die Soleförderung beruhigen. Die finde in rund vier Meter Tiefe statt, so dass man davon nichts mitbekommen werde. Und auch eine Auswirkung auf die Gebäude der Nachbarschaft wegen der „salzhaltigen Seeluft“ sei nicht zu erwarten, verwies er auf das Bespiel Hamm, wo man bei einem ähnlichen Objekt schon ab 20 Meter Entfernung in zehn Jahren keine Materialauswirkungen festgestellt habe.
Bürgermeister Dominik Pichler räumte am Ende des eineinhalbstündigen Info-Abends ein, dass strukturelle Fragen wie eine echte Verbindung von der Innenstadt zur Hüls noch nicht gelöst sind. Dazu gehörten auch weitere Aspekte wie Barrierefreiheit oder auch Abfallvermeidung und Vandalismus. „Das lässt sich schon heute nicht ganz vermeiden“, machte er aber klar, dass man diese Themen auf dem Schirm hat.