Hausarzt Wolfgang Reul zu seiner Entscheidung, Impflinge nicht in der eigenen Praxis zu impfen
Praxis oder Impfzentrum?

Zunächst wurden nur wenige Impfdosen geliefert. Foto: privat
„Wir Kevelaerer sollten die Pandemiebekämpfung zu unserem gemeinsamen Anliegen machen“, sagt Wolfgang Reul. Der Kevelaerer Internist begrüßt die Ausweitung der Impfkampagne auf die Hausärzt*innen – obschon ausgerechnet der erste offizielle Impftermin in den Osterurlaub fällt und es im Vorfeld einiges an Organisation zu leisten galt. Denn in seiner – ohnehin gerade urlaubsbedingt geschlossenen – Praxis will der Hausarzt die Impfungen nicht durchführen. Deshalb richtete er kurzerhand im Petrus-Canisius-Haus ein eigenes „Impfzentrum“ ein. Die Termine für den ersten Impftag – den heutigen Mittwoch, 7. April – wurden ausschließlich Online über ein eigens eingerichtetes Internetportal vergeben (das KB berichtete im Print). Das will Reul auch so beibehalten.
Grundsätzlich hält Reul die Impfung für die „effektivste medizinische Maßnahme“ gegen das Virus. „Vermutlich ist das der einzige Ausweg aus der Pandemie“, sagt er. Deshalb gelte es, „schnellstmöglich so viele wie möglich“ zu impfen und die Einbeziehung der Hausärzt*innen sei in diesem Zusammenhang ein weiterer wichtiger Baustein.
Doch eine Impfung während einer Pandemie sei auch eine „ungeahnte Herausforderung“ für die niedergelassenen Ärzt*innen, macht Wolfgang Reul am oft bemühten Vergleich mit der etablierten Grippeschutzimpfung deutlich. Bei der nämlich werde saisonal geimpft, und zwar „bevor eine Epidemie zu erwarten ist.“ Es sei ausreichend Zeit vorhanden, es gebe erprobte und leichter zu handhabende Impfstoffe in ausreichender Menge. Bei Covid-19 sei genau das Gegenteil der Fall. Man beginne mitten in der Pandemie mit einer Impfung mit nur wenigen Tagen Vorlauf für die Informati…