Pläne zum Mechelner Platz vorgestellt

Wer geglaubt hatte, die von Planer Helmut Hardt zur „eierlegenden Wollmilchsau“ erklärte Kevelaerer Hauptstraße sei bezüglich der unterschiedlichen Nutzungen das Nonplusultra, der hatte sich getäuscht: Der Mechelner Platz dient mindestens ebensovielen Nutzern und ist deshalb für die Planer genauso kompliziert zu überplanen.
Mindestens, denn nach dem Streit um eine angrenzende Wohnbebauung vor rund zwei Jahren (das KB berichtete) scheinen einige Fronten nach wie vor verhärtet. Jedenfalls musste sich der Gutachter und Stadtplaner vom Büro „StadtUmBau“ in einem Exkurs bei der Bürgerversammlung damit beschäftigen, mehrfach zu erklären, dass die entwickelten Pläne sich ausschließlich auf die Gestaltung des Platzes beziehen und – zumindest bis zu einer Änderung des angrenzenden Bebauungsplanes – das Thema Wohnbebauung am Mechelner Platz nicht betreffen.
Wichtiger Spielplatz
Eingangs erläuterte Hardt die Ist-Situation, die durch ein ,gewachsenes‘ Nebeneinander von Museum, Ausstellungs-, Kunst- und Veranstaltungsfläche, Biotop, Hinterhof, Garagen und Spielplatz geprägt ist. Letzterer ist der einzige innerstädtische Spielplatz Kevelaer und werde daher intensiv genutzt. Aber auch die Wegebeziehungen, die im aktuellen Zustand analysiert wurden, machten deutlich, dass der Mechelner Platz und die Straße „Am Museum“ oft als Abkürzung benutzt werden. Und zwar von Fußgängern und Fahrradfahrern ebenso wie von motorisierten Verkehrsteilnehmern.
Diese wolle man künftig weitgehend aus dem Bereich heraushalten, erläuterte der Planer anhand von vier Entwürfen, die alle eine Zufahrt ausschließlich für Anlieger vorsehen. Wobei Anlieger des Museums wiederum ausschließlich Transportfahrzeuge sein sollen, die die Aufzüge am Eingang des Museums anfahren.
Museumserweiterung möglich
Außerdem bat das Museum darum, eine mögliche Erweiterung, die allerdings noch nicht näher projektiert sei, als Option freizuhalten. Ebenso wäre künftig bei allen vier vorgestellten Varianten die Einrichtung eines mehr oder weniger großen Außengastronomiebereichs im Zuge der Einrichtung eines Museumscafés möglich.
Im Prinzip sehen alle Varianten vor, den Platz und die Wegebeziehungen übersichtlicher zu machen. Neben drei relativ streng geometrisch angelegten Entwürfen fand besonders auch der „organisch“ angelegte besondere Beachtung (siehe Planungs­skizze). Der Spielbereich für Kinder soll in jedem Fall beibehalten, eventuell sogar durch ein modernes Wasserspiel mit Düsen, die aus dem Boden spritzen, ergänzt werden. Zudem ist ein behindertengerechter Bereich in jedem der vier Vorschläge vorgesehen. Den kompletten Platz behindertengerecht auszustatten, sei zu kostenintensiv, meint Hardt.
Apropos Kosten: Der Stadtplaner schätzt die Kosten für die einzelnen Varianten auf eine Größenordnung zwischen 350.000 bis 415.000 Euro. Der Kevelaerer Planungsausschuss wird am 15. September über die Vorschläge beraten. (nick)