Pläne für neues Becken wurden vorgestellt

Das Thema Sauna im Hallenbad ist durch. Soviel dürfte in der Sitzung des Gebäudemanagement-Ausschusses am Dienstagabend wohl endgültig klar geworden sein. Denn da wurden die Pläne für den Bau des Mehrzweckbeckens erstmals detailliert der Öffentlichkeit vorgestellt.
„Die politische Entscheidung wurde vor anderthalb Jahren getroffen“, erklärte Bürgermeister Dominik Pichler den zahlreich erschienenen Saunagängern in der Sitzung ein weiteres Mal. „Den Zustand, den wir hatten, können wir so nicht fortsetzen“, antwortete er auf Nachfragen aus Reihen der Sauna-Freunde nach einer Koexistenz von Mehrzweckbecken und Sauna. Der Betreiber bezahle seit Jahren keine Miete, sondern nur die Nebenkosten. Zur Wiederherstellung eines Saunabetriebes müsse die Stadt „einen erheblichen Batzen“ Geld in die Hand nehmen. Peter Reffeling vom Bereich Gebäudemanagement der Stadt schätzte  im weiteren Verlauf der Sitzung die Kosten grob auf 300.000 bis 500.000 Euro.
Pichler stellte trotz der wiederholten Angriffe seitens der Sauna-Freunde, die sich gegenüber den Nutzern des Schwimmbeckens benachteiligt fühlten, klar: „Die Verwaltung hat nicht vor, eine Sauna in Kevelaer zu verhindern.“
Ähnlich äußerte sich auch Peter Reffeling, der die Vorstellung der Pläne mit einer Zusammenfassung der Projektbeteiligten einleitete: „In der Grundlage war das nicht ein ,Für‘ oder ,Gegen‘ die Sauna.“
Dann stellte Architekt Michael van Ooyen die Änderungen vor, die sich aus seiner Bearbeitung der Planungsgrundlage von Juni 2016 ergeben haben. Im Wesentlichen sind dies eine Verkleinerung des Baukörpers – bei gleichbleibender Wassernutzfläche – und eine „Abkopplung“ vom Bestandsgebäude. Dadurch müsse die Wasserzuleitung nicht überbaut werden und die Erstellung eines Fundaments werde vereinfacht, erläuterte der Architekt. Außerdem ist aus Kostengründen nur noch eine Glasfassade – Richtung Süden – vorgesehen. Die Umkleiden müssten in absehbarer Zeit saniert werden, sodass sich bei deren Einbeziehung eine neue, leistungsfähigere Aufteilung ergebe. Mit dem zusätzlichen Erfolg, dass die ursprünglich ziemlich komplizierte Besucherführung über zwei Etagen vereinfacht werden könne.
Auch die Neuordnung der Technikräume und der Lagerräume für Chemikalien im Vergleich zur Vorplanung biete für Mensch wie Material einige Vorteile. Außen müssten durch das neue Konzept, das einige Bereiche in den zur Straße gerichteten Teil des Baus verlegt, zunächst keine großen Arbeiten erfolgen: „Die Topografie wird weitestgehend so gelassen.“ Das Konzept biete im Übrigen auch Vorteile für die Anfahrt von Rettungswagen.
Mit Blick auf die Sauna-Problematik erläuterte van Ooyen, dass in deren derzeitigem Bereich zahlreiche Arbeiten erfolgen müssten. Beispielsweise müssten sämtliche abgehängten Decken entfernt werden, um Leitungen zu verlegen. Zudem reiche die Stromversorgung des Blockheizkraftwerkes für den gleichzeitigen Betrieb des Beckens, des Mehrzweckbeckens und der Sauna nicht aus. Die Lüftungsanlage im Bereich der Sauna müsste bei deren Fortbestand ebenfalls saniert werden.
Der Architekt rechnet damit, dass ein Baubeginn im Oktober erfolgen kann. Während der Bauzeit von 12 Monaten werde der Betrieb sicherlich für einige Zeit eingestellt werden müssen. Man versuche aber, die Schließung in die Sommermonate zu verlegen, während derer das Freibad geöffnet ist. Im Dezember 2018 könne das neue Bad öffnen, hofft van Ooyen.