Pilgerstückchen überall?

Es hat (fast) keiner gemerkt. Meine Mechel und ich hatten unseren kleinen Koffer gepackt, den Bollerwagen beladen und waren für ein paar Tage „auf Ritt“. Natürlich gab es auch an anderen Orten hier und da etwas zu verkaufen, was der Urlaubskasse ganz gut tat. Na ja, die paar Tage haben gereicht.
Nun sind wir wieder zurück und froh, dass wir unser Kapelleken wohlbehalten antreffen und bekannte Kevelaerer Gesichter wieder sehen.
So kurz und knapp die Ausflugstage auch waren, sie brachten doch so einige Erkenntnisse nebst zugehörigen Erlebnissen. Diese haben wir zu Hause dann Revue passieren lassen: Der „Kaffeeunfall“ – frische Hose fällig; der Wespenstich – für so etwas hat Mechel die richtige Salbe im Gepäck, natürlich selbstgemacht nach eigener Rezeptur. Frage mich bitte keiner, was für Kräuter drin sind, aber sie hat geholfen! Ja, und dann kam die Krönung, Highlight sagt man wohl heute dazu:
Bei bekannt schmaler Reisekasse leisteten wir uns den Luxus eines einmaligen Cafébesuchs… Das war übrigens der Tag mit dem Kaffeeunfall. Neben einem bescheidenen Bienenstich für mich (kein Wespenstich!) bestellte ich für meine liebe Mechel ein Stück Sahnekuchen. Der Kuchen kam, ich trank gerade an meiner Kaffeetasse und musste prompt prusten, als die Bestellung in voller Schönheit vor uns auf dem Teller lag. Wir schauten uns nur an und schüttelten zweifelnd den Kopf. Diese Ansammlung von Krümeln sollte also eine „Sahneschnitte nach Art des Hauses“ sein. Wenn dieses einmalige Erlebnis auch nicht repräsentativ sein konnte, reifte in uns doch sogleich der Plan, in heimischen Cafés Vergleiche anzustellen.
Gesagt – getan. Noch einen Urlaubstag drangehängt – aber zu Hause. Und so haben wir uns einen zweiten Luxus gegönnt und sind durch Kevelaers Kuchengastronomie gegangen, nach dem Motto: einmal bestellen und zehn Mal gucken, haben auch hier besagte Schnitte und ähnlich geformte Stücke gesucht – nix da! Superqualität, angemessene Größe, wohin wir auch heimlich blickten – von den einst so berüchtigten (kommt das Wort von Gerücht?) Pilgerstücken weit und breit nichts zu sehen.
Mechel fasste mal wieder alles treffend zusammen: „Wat säj Bergmann’s Thei ? „Ok maenn’ge grote Noet es hoal – Min Laendche es et beste!“
Euer Hendrick