Pfarreien suchen Erzieherinnen und Erzieher und bieten Ausbildungsplätze an

PIA-Ausbildung hat viele Vorteile

Lukas Schmitz (l.) ist Erzieher in der Kita St. Antonius Kervenheim, Rudolf Just leitet den Verbund der fünf katholischen Kitas in Kevelaer. Foto: Bischöfliche Pressestelle - Christian Breuer

Lukas Schmitz (l.) ist Erzieher in der Kita St. Antonius Kervenheim, Rudolf Just leitet den Verbund der fünf katholischen Kitas in Kevelaer. Foto: Bischöfliche Pressestelle – Christian Breuer

Dass Lukas Schmitz etwas von Kindererziehung versteht, das zeigte sich schon früh. Erst war er in seiner Familie gefragter Babysitter, bald kamen auch Bekannte, Nachbarinnen und Nachbarn auf ihn zu, wenn es darum ging, dass jemand auf den Nachwuchs aufpassen musste. „Irgendwann war mir klar, dass ich in meinem Beruf mit Kindern arbeiten möchte“, erinnert sich der in Geldern lebende 23-Jährige. Nach zwei Jahren schulischer Ausbildung und einem sogenannten Anerkennungsjahr ist er nun Erzieher und freut sich auf seine Aufgabe in der Kita St. Antonius in Kervenheim. „Jeder Tag ist hier anders“, sagt Schmitz lächelnd.

Kaum männliche Erzieher

Dass ein Mann als Erzieher arbeite, sei noch immer selten, erklärt Angelika Kobsch, die bei der Zentralrendantur Geldern-Goch das Referat Personal leitet. In den knapp 40 katholischen Kindertagesstätten zwischen Goch und Geldern gebe es rund 800 Beschäftigte im Erziehungsdienst, darunter aber nur 30 Männer.

Einer von ihnen ist Rudolf Just, der den Kindergartenverbund der Pfarrei St. Antonius in Kevelaer leitet. „Egal ob Frauen oder Männer, bei uns stehen alle füreinander ein und unterstützen sich gegenseitig“, betont er. Diese Erfahrung habe er gerade in den zurückliegenden Pandemie-Jahren gemacht. Der 48-Jährige hat schon ein abwechslungsreiches Berufsleben hinter sich, war zunächst bei einem Telekommunikationsunternehmen beschäftigt und entschied sich erst später, in die Jugendhilfe zu wechseln.

Festes Gehalt

Er lobt, dass junge Menschen am Anfang ihres Berufslebens nun ganz andere Möglichkeiten haben: „Ich musste parallel zu meiner Ausbildung arbeiten, um über die Runden zu kommen. Jetzt gibt es ,PIA‘, die praxisintegrierte Ausbildung, während der die angehenden Erzieherinnen und Erzieher jede Woche drei Tage in einer Einrichtung arbeiten und zwei Tage zur Schule gehen. Anders als bei einer zunächst rein schulischen Ausbildung gibt es bei ,PIA‘ aber schon ein festes Gehalt.“

Angelika Kobsch nickt: „Das macht die Ausbildung deutlich attraktiver. Die Bezahlung in unseren kirchlichen Einrichtungen richtet sich nach dem Tarifvertrag im öffentlichen Dienst.“ Grundsätzlich gelte: „Ob mit Berufserfahrung oder zur Ausbildung, wir suchen eigentlich immer Erzieherinnen und Erzieher. Wer sich bei der Zentralrendantur bewirbt, bewirbt sich damit bei 40 Kindertagesstätten.“

Schmitz muss nicht lange überlegen, welche Fähigkeiten er als Erzieher braucht. „Für den Umgang mit Kindern ist Geduld ebenso wichtig wie Kreativität“, sagt er, „oft muss man spontan eine neue Lösung suchen, wenn etwas nicht so funktioniert, wie man es sich ausgedacht hat. Aber genau das macht den Reiz aus.“