Pflöcke auf dem Peter-Plümpe-Platz sind eingeschlagen

So schnell gibt die Kevelaerer Bauplanungs-Verwaltung Baupläne nicht auf: Zusätzlich zu den fünf aus der Bürgerbeteiligung hervorgegangenen Konzeptentwürfen stellte Fachbereichsleiter Ludger Holla in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses eine weitere Variante vor, die vom Grundsatz her auf der Teilung des Platzes beruht. Letztere werde von der Mehrheit der Bürger, die sich auf den Bürgerversammlungen geäußert hätten, befürwortet, erklärte Holla.

Aber auch eine von Stadtplanern favorisierte Bebauung findet darin ihren Niederschlag: Mit dem Vorsitzenden des Gestaltungsbeirates, Professor Franz Pesch, sei eine den nördlichen wie südlichen Platz trennende Querbebauung erörtert worden. Für dieses Gebäude im rechten Winkel zu Sparkasse und Rathaus, das den Platz „fassen“ solle, schlage Pesch eine Grundfläche von 300 bis maximal 600 Quadratmetern Grundfläche, eine dreigeschossige Bauhöhe und eine Tiefgarage vor, zu beziehen mit einem Mix aus Büro- und Wohnnutzung in den Obergeschossen sowie Gastronomie im Erdgeschoss. Mit einem „regionalen Investor“ habe man bereits Gespräche zu den Realisierungschancen eines solchen Gebäudes geführt, erklärte Holla. Diese seien ebenso positiv verlaufen, wie Vorgespräche mit einem „Systemgastronomen“, der sich an der Fläche im Erdgeschoss interessiert zeigte.

Keine Querbebauung mit der CDU

Im weiteren Verlauf der Diskussion im Stadtentwicklungsausschuss stießen diese Ideen aber auf Widerstand: Eine Querbebauung sei „grundsätzlich mit der CDU nicht möglich“, erklärte Mario Maaßen zum Einstand als Sprecher seiner Fraktion in diesem Ausschuss. Er stieß damit ins selbe Horn wie SPD-Sprecher Horst Blumenkemper, der zuvor erklärt hatte, er habe sich schon mehrfach gegen eine Hochbebauung auf dem Peter-Plümpe-Platz ausgesprochen, „weil ein massives Gebäude eher störend“, wirke, „als dass es von Nutzen wäre“. Dies sei aber seine persönliche Auffassung und seine Fraktion werde daher nicht geschlossen abstimmen.

Das tat im Übrigen auch die CDU-Fraktion zu dem Thema Peter-Plümpe-Platz nicht, denn Jörg Ambroz sprach sich an anderer Stelle gegen verkehrsberuhigende Maßnahmen aus: „Ich möchte den Verkehr nicht aus der Innenstadt `raushaben“, sagte er wörtlich bezüglich des südlichen Endes der Busmannstraße und des Platzes vor dem alten Rathaus.

Wolfgang Röhr, der für die Grünen zuvor noch eine Abstimmung über die Variante 5 („Bürgerpark“) eingefordert hatte (die Variante wurde mehrheitlich abgelehnt), gab zum Thema Bebauung zu bedenken, dass der Platz belebt werden müsse und er sich durchaus eine gastronomische Lösung an der Stelle vorstellen könne. Jan Itrich (FDP) hatte sich zuvor schon dafür ausgesprochen, eine möglichst minimalistische Lösung anzustreben, um sich angesichts der ungeklärten Zukunft des Kaufcenters und der aus seiner Sicht fehlenden „fachlichen Begleitung“ weiterhin „alle Möglichkeiten offen zu halten“.

Wie viele Parkplätze bleiben?

Weitere Diskussionspunkte ergaben sich auch bezüglich der Parkplatzsituation nach einer Umgestaltung. Insbesondere die Zahl der verbleibenden Parkplätze ist natürlich in diesem Zusammenhang interessant. FDP (möglichst viele Parkplätze) und Grüne (möglichst wenige) standen sich hierbei als Pole gegenüber. Mario Maaßen legte für die CDU die Latte auf „mindestens 100“ fest, gestand der Verwaltung aber dann zu, Varianten zwischen 80 und 100 zu prüfen.

Die Ankunft für die Pilgerbusse an die Marktstraße an der südlichen Seite des Peter-Plümpe-Platzes zu verlegen, dafür fand sich schnell eine Mehrheit. Doch wie diese Ankunft aussehen soll, ob nun mit Dach, Info- und/oder Gastro-Pavillon und Toilettenanlage, da waren sich die Ausschussmitglieder dann schon wieder nicht einig.

Der ausführlichen Diskussion der detaillierten einzelnen Verwaltungsvorschläge folgte eine Einzelabstimmung, sodass das Büro aus Düsseldorf, welches den städtebaulichen Realisierungswettbewerb begleitet, vorbehaltlich der Abstimmung im Rat Ende März, daraufhin nun die Eckdaten zusammenfassen wird. In der Folge kann der Wettbewerb ausgeschrieben werden, in dem sich Planungsbüros konkret Gedanken machen können, wie eine Umsetzung des von Bürgern, Politikern und der Verwaltung formulierten Anforderungskatalogs erfolgen könnte.