Patronatsfest mit Rückblicken und Ehrungen

Zum Auftakt des Patronatsfestes der St.-Hubertus-Gilde Keylaer am Montagnachmittag hatte der Rektor der Wallfahrt und Präses der Hubertusgilde, Gregor Kauling, erstmals die Möglichkeit, die Festmesse zu lesen. Der Spielmannszug der Feuerwehr setzte dabei den musikalischen Rahmen.

Der Präsident der Hubertusgilde, Theo Keysers, verwies anschließend in seiner Rede auf den Umstand, dass an diesem Tag die 59. Hubertuskirmes in der heutigen Form gefeiert wird. „Gerade deshalb freuen wir uns in jedem Jahr wieder, dass es noch immer gelingt, diese jahrhundertealte Tradition aufrecht zu erhalten und so die Keylaerer Gemeinschaft und die Hubertusgilde zum festen Bestandteil des Kevelaerer Gesellschaftslebens zu machen.“

Keysers dankte allen Mitgliedern und Beteiligten, die an der Vorbereitung und Durchführung der Kirmes mitgearbeitet haben, und übergab Erich Rotthoff zugunsten der Aktion St. Nikolaus einen Umschlag mit 250 Euro, dem Erlös aus dem diesjährigen Kindertrödelmarkt.

Der Präsident der Gilde blickte auf einige historische Momente des Vereinslebens zurück: Auf das Jahr 1948, als das Leben in der Gilde wieder in Gang kam und man für die erste der beiden neuen Schwenkfahnen noch „mit Butter, Eiern und Speck bezahlte“. Er bezog sich auf das Jahr 1968, als die Hubertuskapelle grundlegend renoviert wurde und viele neue Mitglieder den Weg in den Verein fanden.

Das nahm er zum Anlass, Manfred Aben, Karl Blenkers, Harald Jovic, Hubert Peters, Peter Sarsi, Hubert Spronk, Hermann Voss und Hans Winkels mit dem Jubelorden für 50 Jahre Mitgliedschaft auszuzeichnen. Auch Marlene Cleve, die 50 Jahre in der Schießgruppe tätig war und bis heute für die Schützenbrüder noch die Kragen aufnäht, wurde auf die Bühne gebeten.

Für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit wurde Siegfried Klenner und für 40 Jahre in der Schießgruppe Maria Haesters ausgezeichnet. Für 25 Jahre wurden Karl-Heinz Ermers, Andrea Hiep, Frank Statten und Paul Verhülsdonk geehrt, für 25 Jahre aktives Fahnenschwenken Jens van Leuven.

Den silbernen Verdienstorden erhielten Markus Valks und Michael Baumanns für ihren jeweiligen Einsatz als Fahnenschwenker-Obmann, den hohen Bruderschaftsorden Gerd van Leuven.

Im Anschluss daran nutzten die Anwesenden die Gelegenheit zum ausführlichen Austausch, bei dem der Wandel der Zeit auch ein Thema war. „Früher war das für uns der lange Frühschoppen, und wer damals trank, konnte den Tag danach blau machen“, erinnerten sich Hans Winkels und Peter Sarsi.

„Vor vierzig Jahren, da standen sie noch Schlange bis zur Straße. Das ging von Montagmorgen bis Dienstagmittag“, ergänzte Markus Aben. „ Da waren alle Firmen hier, die haben um 11 Uhr Feierabend gemacht und kamen dann geschlossen ins Zelt. Da gab´s keine Tische.“

Die Schützenfrauen Maria, Else, Amenie, Magda, Finni, Alwine, Irmi und Lisa kamen vor fünfzig Jahren über ihre Männer in die Hubertusgilde. „Die Kerle waren ja immer weg – und wir mussten was Sinnvolles tun“, hatten sich Lisa und die anderen deshalb zusammengeschlossen.

„Wir haben jedes Fest mitgefeiert und es gab nie Streit oder Missverständnisse“, betonten die rüstigen Ladies und gingen später gemeinsam auf die Tanzfläche. Denn zu fortgeschrittener Zeit sorgte die Formation „Two for you“ für Stimmung unter den Mitgliedern der Hubertusgilde, die den Kern der Feiergesellschaft ausmachten.

Von der Stimmung mitnehmen ließen sich auch der amtierende König Fabian Keysers mit seiner Königin Marie Weber. „Die Kondition lässt nach, aber ich bin noch am Leben“, hatte seine Majestät vor dem „Endspurt“ seine persönliche Befindlichkeit beschrieben. „Die letzte Runde geht auch noch“, fegten die beiden, umringt von den Schützenbrüdern, gemeinsam mit Adjutant Heinz-Gerd Peters und dessen Frau Claudia über das Parkett.

Am Rande der Patronatsfeier zog Gilden-Präsident Theo Keysers ein differenziertes Zwischenfazit der Kirmes. „Der neue Mittwoch mit den drei DJs und den Lichterspielen war gut besucht und alle, die da waren, haben gesagt, es war toll“, nannte er einen Glanzpunkt im Programm. „Die 600 Leute, die bestimmt da waren, werden sicher für uns Werbung machen.“

Die Popschlagernacht am Samstag aber „war diesmal nicht das, was es sein sollte“, so Keysers. Man habe von verschiedener Seite schon Kritik wahrgenommen. „Wir brauchen für den Samstag eine neue Band – die haben wir uns vorher nicht angehört“, gestand er selbstkritisch ein.

„Das nehmen wir mal als Wachrüttler, an den Veranstaltungen zu arbeiten“, sah es der Gildenchef als Mahnung an, dass nicht alles so selbstverständlich laufen muss. Um die bevorstehende 80er-Party und den Bullenball als Kultveranstaltungen mache er sich aber keine Sorgen.

Keysers machte außerdem im Gespräch mit dem KB deutlich, dass 2019 sein letztes Jahr an der Spitze der Gilde sein werde. „Dann bin ich 60 Jahre alt, es ist dann die 60. Kirmes in der Form und ich organisiere das hier dann seit 20 Jahren mit.“ Das sei ein guter Zeitpunkt, um das Amt abzugeben.