Ende Januar begeht die Antonius-Gilde, im allgemeinen Sprachgebrauch „MÄNN“ genannt, traditionsgemäß immer ihr Patronatsfest. Die Reihenfolge ist meist: das „Peelen“ am „Sent Tönnes Hüske“, der Heimatabend, Frühschoppen am Kamin und zu guter Letzt das Patronatsfest. Nach dem Bittgang folgt immer eine Messe in der Antonius- Kapelle. Aber vor der offiziellen Messe gab es diesmal eine besonders große Überraschung für den Präsidenten der Gilde, Wolfgang Toonen.
Wolfgang Toonen
Wolfgang Schaffers, in seiner Funktion als stellvertretender Präsident, übernahm kurz das Wort. Bei Pastor Andreas Poorten bedankte er sich, dass man für diesen Anlass den besonderen Ort nutzen durfte. An Wolfgang Toonen gerichtet betonte er, dass man besondere Jubiläen von Mitgliedern, auch von Vorstandsmitgliedern und Präsidenten, immer gebührend zelebrieren möchte. 1982 wurde Wolfgang Toonen mit 16 Jahren in die Gilde aufgenommen. Die Liste seiner Ämter ist lang, sehr lang. Seit 1986 im Geschäftsführenden Vorstand mit der Funktion als Jungschützenmeister, Schriftführer, Kassierer, und seit 2016 Präsident, Mannschaftsführer in der Schießgruppe. Er hat schon viele Vereinsfahrten organisiert. Zwei Mal war er sehr aktiv im Festausschuss und stand auch immer selbst auf der Bühne. König war er und Adjutant bei zwei Königen. Auch die Liste der Auszeichnungen ist lang: Jugendverdienstkreuz in Bronze, silbernes Verdienstkreuz, hoher Bruderschaftsorden, Sankt Sebastianus-Ehrenkreuz des Bundes der historischen deutschen Schützenbruderschaften e. V. Köln, der Antonius-Orden und nach dem Festjahr 2015 der Antonius-Orden mit Sonderstufe. 2008 bekam er den „25-jährigen“ und im vergangenen Jahr den „40-jährigen Jubelorden“.
Aus den Händen von Karlheinz Kamps, dem Vorsitzenden des Caritativen Ausschusses beim Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften e. V. Köln, erhielt er das Schulterband zum St. Sebastianus-Ehrenkreuz. Sichtlich gerührt bedankte sich Wolfgang Toonen für die Auszeichnung.
Jürgen Buschhaus, Michael van Bühren, Henk Willems
Ein gutes Frühstück im „Goldenen Löwen“ sorgte anschließend für ein guten Unterlage für die Dinge, die nun folgen sollten. Der Vorsitzende eröffnete die erste Versammlung des Jahres vor einer sehr großen Anzahl Bruders. Nach der Verlesung der Niederschrift der vorangegangenen Versammlung übergab er das Wort an Schießmeister Jürgen Kisters, der die spannende Frage auflösen konnte, wer denn nun dieses Jahr den MÄNN-Pokal erringen konnte. Jürgen Buschhaus hatte im Dezember die meisten Ringe beim MÄNN-Pokal-Schießen erreicht. Sichtlich erfreut nahm der den Pokal entgegen, der nun ein Jahr sein Heim schmücken wird. Den Bestschützen-Pokal errang in diesem Jahr Schriftführer Michael van Bühren. Es wurden noch weitere Ehrennadeln für gute Ergebnisse beim Sportschießen vergeben. Besonders hervorzuheben ist Henk Willems, der insgesamt drei Mal ganz oben auf dem Treppchen stand.
Nils Papon, Charles Verheyden
Nun war es wieder Sache des Präsidenten, die weiteren Ehrungen vorzunehmen. Den Anfang machte Nils Papon. Schon im Alter von 16 Jahren wurde er aufgenommen. Sein Bruder, Vater, Onkel, Cousin und Opa waren bereits Mitglieder der MÄNN. Er wurde Stellvertretender Jungschützenmeister, Mitglied im Arbeitskreis Schießgruppe, König und Adjutant. 25 Jahre ist er Mitglied der Gilde. Er erhielt den Jubelorden für 25 Jahre Mitgliedschaft.
Mit dem silbernen Verdienstkreuz wurde Charles Verheyden ausgezeichnet. Es ist seit 2009 in der Gilde und Vorsitzender im Vergnügungsauschuß. Charles ist immer zur Stelle, wenn eine helfende Hand gesucht wird, auf ihn ist Verlass. Der Königsschuss blieb ihm leider bisher verwehrt. Aber gut Ding will bekannterweise Weile haben.
Klaus Beckers, Hubert Voß
Klaus Beckers wurde mit dem Jubelorden für 40 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet: Die Liste seiner Tätigkeiten ist lang. Fahnenschwenker, Fahnenschwenkerobmann, stellvertretender Jungschützenmeister, Adjutant des Königs; als stellvertretender Bezirksjungschützenmeister hat er ebenfalls die Jugend betreut.
Hubert Voß war einer der ersten nicht verheirateten Männer der MÄNN und wurde 1973 in die Gilde aufgenommen. Seine Mutter war Ehrendame und sein Opa lange Präsident der Gilde. Er ist nicht der Mann der großen Worte, aber der Taten. Unter seiner Führung durfte die Gilde jahrzehntelang das Hotel Weißes Kreuz ihr Vereinslokal nennen. Er erhielt den Jubelorden für 50 Jahre Mitgliedschaft in der MÄNN.
Dirk Schuler, Hans Faahsen
Für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft im Beirat wurde Dirk Schuler der Antonius-Orden der MÄNN verliehen. Seit 1998 war er im Beirat, zunächst als Major und dann ab 1991 als Fähnrich. Als „der Mann, der bej de MÄNN de Fahn drücht“, trägt er eine besondere Verantwortung und geht immer voran. Wahrscheinlich der Schützenbruder mit den meisten Termine innerhalb der Gilde. Die Fahne ist immer dabei, sei es bei Beerdigungen, bei Auftritten, bei Umzügen und besonders bei kirchlichen Veranstaltungen.
Hans Faahsen wurde für 25 Jahre Beirat und 25 Jahre als Fahnenschwenker geehrt. Er ist 26 Jahre in der MÄNN und feiert dieses Jahr ein doppeltes Jubiläum. 25 Jahre ist er Fahnenschwenker der Gilde, gleichzeitig ist er 25 Jahre Mitglied im Beirat. Fahnenschwenkerobmann ist er, im Vergnügungsausschuss, Adjutant des Majors, 2. Offizier und Silberpfleger. Aktiv ist er stellvertretender Schießmeister und Fahnenoffizier. Als Dank und Anerkennung für 25 Jahre im Beirat der MÄNN erhielt er den Antonius Orden. Für 25 Jahre Fahnenschwenker der Gilde bekam er das Fahnenschwenkerabzeichen mit der Jahreszahl 25.
Bernd Aymanns, Rainer Koppers
Bernd Aymanns ist seit 46 Jahren im Beirat und seit 25 Jahren im Vorstand in der Position als Hauptmann. 1998 hat er die Aufgabe des Hauptmannes übernommen, und führt die Gilde immer sicher zu den gewünschten Orten. Seine hervorragende Arbeit im Vorstand wurde besonders betont. Auszeichnungen hat er schon viele erhalten. Als Dank und Anerkennung wurde eine Plakette angefertigt mit einem T-Abzeichen und der Aufschrift „25 Jahre Hauptmann“.
Rainer Koppers ist ebenfalls ein Urgestein der Gilde. Seit 1977 ist er in der Gilde Fähnrich, König und Bezirkskönig 1983, Schießmeister, stellvertretender Präsident, Festausschussvorsitzender 2003 und 2015, Stadtbundmeister. Aktuell ist er Ehrenvorstandsmitglied und Ehrenstadtbundmeister. Zwischendurch war er noch ein zweites Mal König und zweimal Adjutant.
Auszeichnungen hat er schon viele vom Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften bekommen. Als Dank und Anerkennung für 40 Jahre Mitgliedschaft im Beirat erhielt er einen handgefertigten Blumenhalter mit dem Antonius und der Jahreszahl 40 überreicht.
Manfred Gloger
Das „Anno Santo“-Ehrenkreuz aus dem Jahr 1933/34 sollte neu verliehen werden. Voraussetzung für das Tragen des Kreuzes ist die Teilnahme an einer Romwallfahrt, nach Möglichkeit im Heiligen Jahr oder bei einer Schützenwallfahrt. Da empfahl sich eigentlich nur die unvergessene Romfahrt der Antonius-Gilde 1994. Zu guter Letzt besagen die Verleihungsbestimmungen des Bundes der historischen Deutschen Schützenbruderschaften noch, Träger des „Anno Santo“-Kreuzes solle der älteste Schützenbruder bzw. die alteste Schützenchwester sein, der/die an dieser Romfahrt teilgenommen hat. Manfred Gloger ist der heute älteste noch lebende Schützenbruder und er soll auf Lebenszeit das „Anno Santo“-Kreuz für die Gilde tragen. Es war eine besondere Freude für den Präsidenten, dem sichtlich gerührten Manfred Gloger das Ehrenkreuz zu verleihen.
Mit dem Absingen der Vereinslieder endete der offizielle Teil des Tages. Der folgende Frühschoppen und das gemeinsame Mittagessen rundeten den Tag ab.