Pastoors schießt Wetten zum Sieg

Klarer und beeindruckender hätte das Zeichen von Timo Pastoors gar nicht sein können: Beim Heimspiel der Union aus Wetten am Mittwochabend gegen das Kellerkind SV Nütterden wechselte sich der Spielertrainer zur Halbzeit beim Stand von 0:1 ein, erzielte innerhalb von nur elf Minuten drei Tore und wechselte sich gleich wieder aus. Damit schoss Pastoors seine Mannschaft fast im Alleingang zum 4:2-Sieg und hatte großen Anteil am dreifachen Punktgewinn. Und daran, dass die Union anstatt noch an den Abstiegskampf zu denken auf den siebten Tabellenplatz vorrücken konnte und sogar in Reichweite zu Platz fünf ist.

„Die erste Halbzeit war eine absolute Frechheit. In der Halbzeit habe ich mich warmgelaufen, mein Co-Trainer Basti Roest hat dann in der Kabine die richtigen Worte gefunden“, sagte Pastoors nach dem denkwürdigen Spiel. Die Gäste aus Nütterden waren nach gut einer halben Stunde in Führung gegangen, während die Union nicht ansatzweise an vergangene Leistungen anknüpfen konnte.

In Minute 63 war es dann soweit. Timo Pastoors, der nur wenige Minuten zuvor bereits ins Tor getroffen hatte, dessen Treffer aber fälschlicherweise als irregulär bewertet wurde, traf zum verdienten 1:1-Ausgleich. „Danach hatten wir besseren Zugriff aufs Spiel und haben ein ganz anderes Gesicht gezeigt“, so der Spielertrainer. Dennoch war es erneut der SV Nütterden, der nach einem Fehler in der Wettener Hintermannschaft in Führung gehen konnte. Doch die Union hatte ja Pastoors – der nur drei Minuten später (69.) erneut ausgleichen konnte. Wiederum drei Minuten darauf erzielte er das dritte Tor, um sich gleich im Anschluss daran nach nur 29 Minuten auf dem Platz als Matchwinner wieder auszuwechseln.

Besser als Christiano Ronaldo – der Superstar von Real Madrid hatte tags zuvor im Viertelfinale der UEFA Champions League gegen den VfL Wolfsburg mit drei Toren für das Weiterkommen seiner Mannschaft gesorgt. „Ich wollte mir mit der Auswechslung gar keinen Applaus abholen, sondern innerhalb der Mannschaft ein Zeichen setzen und die taktische Ausrichtung wieder ändern“, sagte Pastoors. Den Schlusspunkt eines am Ende hochverdienten Heimsieges gegen den 16. der Tabelle setzte dann Christoph van Stiphoudt, der in der 89. Minute einen von unzähligen Wettener Kontern zum 4:2 verwandelte und den Sack endgültig zumachte.

„Für mich persönlich war das ein sehr schönes Spiel“, freute sich Pastoors natürlich nach Abpfiff. „Wir haben aber eine insgesamt unterdurchschnittliche Leistung gezeigt. Gegen eine Mannschaft wie Nütterden dürfen wir nicht solche Probleme bekommen.“ Für den Spielertrainer, der sich auf einmal als Torjäger ganz neu erfindet, geht es mit seiner Mannschaft am Sonntag im Heimspiel gegen den Uedemer SV weiter. „Da haben wir noch eine Rechnung offen, das Hinspiel haben wir nach einer guten Leistung mit 0:3 verloren. Wir brennen darauf, uns zu revanchieren. Außerdem wollen wir so lang wie möglich oben an Platz fünf dranbleiben und schauen, was die Saison am Ende für uns bringt.“ Der Uedemer SV steht mit 27 Punkten auf Platz elf und ist kann noch in den Abstiegskampf hineinrutschen. Jan Aben