Ole Hansen und Brigitta Koriath spielten eine romantische Sonate
Vor zwei Jahren musste das Konzert kurzfristig abgesagt werden. Zum Nachholtermin begrüßen das Musikerpaar Maren und Dr. Thomas Brezinka im Niederrheinischen Museum Ole Hansen (Cello) und Brigitta Koriath am Flügel sowierund 20 Liebhaber klassischer Musik. Unter ihnen waren auch einige Kinder, die bei den Brezinkas Unterricht erhalten und in den Orchestern spielen.
Hansen und Koriath spielten eine romantische Sonate, deren Besonderheit darin lag, dass die Sätze jeweils von unterschiedlichen Komponisten stammten. Der Cellist und die Pianistin hatten sie selbst zusammengestellt und zogen so zusätzlich einen Bogen durch die Romantik, „deren Festlegung nicht so sehr durch die zeitliche Zuordnung, sondern durch die Tonsprache bestimmt wird“, erklärte Hansen.
Angelegt an ein altes russisches Volkslied ließen die Musiker im ersten Satz, Allegro moderato, aus der Cello Sonate No. 2, opus 81 von Nikolay Myaskowsky (1881-1950) erklingen. Vom österreich-ungarischen Komponisten Karl Goldmark (1830-1915) war der zweite Satz, Andante, aus der Cello Sonate opus 39. Goldmark war zu Lebzeiten mit Brams und Maler befreundet. Die Musik des Juden war jedoch im Nationalsozialismus in Vergessenheit geraten.
Den dritte Satz, Romanza, aus der Cello Sonate No. 2 opus 123, schuf Camille Saint-Saëns (1835-1931). Hierbei konnte man in beeindruckender Weise die Dialogspanne von Cello und Flügel erleben. Während Koriath überwiegend Akkorde setzte, überflog Hansen mit dem Cello diese Grundtöne und umschmeichelte sie. Richard Strauss (1864-1949) schuf im jungen Alter von 16 Jahren die Cello Sonate opus 6. Mit dem Allegro con brio daraus schlossen Hansen und Koriath ihr Konzert für Cello und Flügel.
Bei strahlendem Sonnenschein, der die großen Fenster im Forum des Museums durchleuchtete, hatten die beiden Musiker in harmonischer Zwiesprache ein Kammerkonzert geboten, das zum Träumen einlud und auch den kleinen Musiker, die gebannt zugehört hatten, einen besonderen Klanggenuss bescherte.