„Ohne die Wallfahrt wäre Kevelaer immer noch ein Ort mit ein paar kleinen Bauernhöfen“

Dr. Bastian Rütten, Kaufmann, Diplomtheologe, Religionspädagoge (FH) und Autor des Mysterienspiel „Mensch Maria“ führte zusammen mit dem Generalsekretär der Wallfahrt und Geschäftsführer des Verkehrsverein Kevelaer Dr. Rainer Killich die Pilgerleitertagung im Konzert- und Bühnenhaus. Durch ihre lockere Art der Moderation zeigte sich die Veranstaltung nicht nur professionell vorbereitet, sie bot den Gästen eine abwechslungsreiche Informations- und Werbeveranstaltung für die Wallfahrt und für ihren Aufenthalt in Kevelaer.
Den Pilgerleitern wurde ein „Wohlfühl-Programm“ geboten, das für die niederländisch sprechenden Gäste durch die Übersetzungen von Pfarrer Jules de Bruin aufgewertet wurde. Das Comidee-Duo Franz Heckens und Rainer Niersman brachten beim „Frühstück“ die Gäste zum Lachen und Viktor Fischer, der neue Organist von St. Marien unterhielt mit zwei Variationen zu „Oh Maria, sei gegrüßt“ und „Maria, Dich lieben“.
„Ich freue mich sehr, dass die Bude voll ist“, begrüßte Domkapitular und Pfarrer an St. Marien, Rolf Lohmann die 350 Gäste. Maria sei bereit jeden aufzunehmen der sich Hilfesuchend an sie wenden würde. In den 375 Jahren Wallfahrt zu dem kleinen Bild aus Luxenburg habe die Consolatrix afflictorum, die Trösterin der Betrübten, segensreich von Kevelaer aus gewirkt. Der Wallfahrtrektor schilderte wie im letzten Jahr eine Kopie des Gnadenbildes nach Gohomey im Benin gebracht wurde, einem der ärmsten Orte der Welt und wie das Lampedusa-Kreuz nach Kevelaer zur Gottesmutter gekommen sei um eine Brücke zu schlagen zu den Menschen, die aus Not, Elend und Krieg flüchten und derer wir uns als Christen annehmen müssten. Als einen der spirituellen Höhepunkte des letzten Jahres berichtete Lohmann von dem Besuch bei Papst Franziskus durch eine Jugendgruppe. „Nicht nur, dass der Heilige Vater die Kopie des Gnadenbildes gesegnet hat, das jetzt von Haus zu Haus in Kevelaer zieht, er empfing auch eine kleine Abordnung der Jugendlichen, die ihm eine Einladung nach Kevelaer überbrachten, zu der er sich bisher aber noch nicht geäußert hat.“
Der Wallfahrtrektor zeigte auch die Bedeutung der Wallfahrt für die Stadt auf. Er bedankte sich stellvertretend bei Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns. Wallfahrtsleitung und Stadt würde vertrauensvoll und positiv zusammenarbeiten. Dann machte Lohmann aber auch den Stellenwert der Wallfahrt deutlich: „Ohne die Wallfahrt und die vielen Millionen Pilger wäre Kevelaer immer noch ein Ort mit ein paar Bauernhöfen und Kevelaer, wie es sich entwickelt hat, gäbe es so nicht.“
Auch der stellvertretender Bürgermeister Johann-Peter van Ballegooy, hob in seinem Grußwort hervor, wie wichtig die Wallfahrt für die menschliche und wirtschaftliche Entwicklung Kevelaers ist. Gabriele Polders, 1. Vorsitzende des Verkehrsvereins Kevelaer verabschiedete sich von den Pilgerleitern, sie wird bei der nächsten Mitgliederversammlung des Verkehrsverein aus beruflichen Gründen nicht wieder kandidieren und erhielt einen Blumenstrauß für die vielen Jahre guter Zusammenarbeit.
Werbung für die Welturaufführung
Chordirektor Romano Giefer berichtet über die bevorstehende Aufführung der Johannespassion von Bach mit dem Projektchor am 1. und 2. April in der Basilika. Ein kurzer Trailer zu dem Mysterienspiel „Mensch Maria“ warb für die Welturaufführung am 10. und 11. Juni. Der Kapellenplatz wird sich jeweils ab 20 Uhr zu einem Festspielplatz verwandeln. Die Idee wurde von Basilikaorganist Elmar Lehnen (Vertonung) und dem Theologen Dr. Bastian Rütten (Text) entwickelt. Neben vielen Sängerinnen und Sängern aus Kevelaer und Umgebung wird mit  „consonanz à 4“ ein aufeinander eingespieltes und erstklassiges Quartett aus Solisten antreten. 
Das die Kirche neue Wege gehen will und die Menschen auf unterschiedlichen Ebenen ansprechen möchte, zeigen nicht nur die musikalischen Veranstaltungen. Information- und  Werbematerial erhielten die Pilgerleiter zum Abschluss der Tagung. Merchandising- Artikel wie Rosenkränze, Kerzen, Pins und Fahrradklingeln wurden zum Kauf angeboten.
Die Kerze der Pilgerleitertagung (gestaltet und gestiftet von der Kerzenfabrik Peter Leuker, Kevelaer) und das durch Papst Franziskus gesegnete Dublikat des Gnadenbildes standen während der Tagung auf der Bühne und zum Schluß erteilte Pastor Lohmann den Reisesegen.
Auch wenn durch die notwendigen Baumaßnahmen einige Unannehmlichkeiten zu erwarten sind, ist Kevelaer und die Wallfahrtsleitung gut auf das Jubiläumsjahr vorbereitet.