„Oh, wie schön ist Panama“
Das Rheinische Landestheater Neuss zeigte in seinem Gastspiel im Bühnenhaus den Klassiker „Oh, wie schön ist Panama“ von Janosch.
Allein schon das zauberhafte Bühnenbild von Amelie Hensel mit seinen beweglichen Requisitenteilen – Kisten, Urwaldbäumen, der Leiter und den vielen anderen Kleinigkeiten – bot dem Zuschauer eine visuelle Anregung, die zu der Phantasie des Originals durchaus passte.
Schlicht schön
Dazu kamen noch die schlicht-schönen Kostüme, die den vielen unterschiedlichen Tieren – vom Raben bis zum Löwen, die von Emilia Haag dargestellt wurden, die jeweils passende Gestalt verliehen.
Und da war noch die eigentliche Geschichte, die von Sehnsucht und Neugier nach der Ferne, der Suche nach Glück und einer besonderen Freundschaft handelt.
Denn eigentlich sind ja der kleine Bär (gespielt von Katharina Dalichau) und der Tiger (Hubertus Brandt) glücklich, finden Pilze, gehen gerne angeln – bis der Bär auf einmal eine Kiste entdeckt, die aus Panama stammt und von oben bis unten nach Bananen riecht.
Beide beschließen: Panama ist das Land unserer Träume – und so machen sie sich zu zweit auf die Suche nach diesem ihnen unbekannten, aber in ihren Gedanken wunderschön erscheinenden Land mit Palmen und Bananen und Fischen und allem, was man sich nur denken kann.
Ihr Weg führt dabei über den Fluss, zum Bauern und durch den Wald bis in die höchsten Höhen.
Dabei begegnen sie immer wieder unterschiedlichen Tieren – von der sprachlich „britisch“ angehauchten Maus über den sie immer wieder begleitenden Frosch, den Löwen, der sich mit dem Bären ein lautes Brüllduell liefert, bis zu dem federnden Raben, der sich zu „Fly away“ von Lenny Kravitz an der Gitarre begleitet und ihnen zumindestens einen Aussichtsplatz in Richtung Panama verschafft.
Panama bedeutet Mut und Glück
Und die Tier-Figuren erinnern den Zuschauer immer wieder daran, was die eigentliche Botschaft des Stückes ist – ob sie nun den alten Rühmann-Klassiker „Ein Freund, ein guter Freund“ zu hören bekommen oder den Gedanken, dass „Panama“ eigentlich „Mut und Glück“ bedeutet.
Den Kindern und ihren Etern machte das Stück jedenfalls sehr viel Freude – und das größte Kompliment dafür, dass den Schauspielern es gelungen war, das alles rüberzubringen, steckte in der Antwort der sechsjährigen Johanna aus Kevelaer auf die Frage, welches Tier und was ihr überhaupt am besten gefallen hatte: „Panama“.