Odile Jurgons stellt ihren preisgekrönten Garten vor

Hier, bitteschön, geht es zum Garten. Ein Hinweisschild zeigt genau den Weg. Odile Jurgons öffnet die Gartenpforte und schon der erste Blick lässt erahnen, dass sich hinter jedem Schritt ein neues Gartengeheimnis verbirgt. Bis man diese allerdings alle entdeckt hat, braucht es schon einiges an Zeit.

Odile Jurgons lacht: „Ja, der Garten erzählt mitunter unendliche Geschichten“, erklärt die Gartenbesitzerin mit einem französischen Akzent. Odile Jurgons kommt ursprünglich aus Frankreich, lebt aber seit 30 Jahren mit ihrem Mann in Winnekendonk. Und genau so lange gestaltet, hegt und pflegt sie auch ihr 2000 qm großes Naturgartenparadies. Dafür erhielt sie nun vom Kreisverband Kleve für Heimatpflege in der Kategorie Naturgarten den ersten Preis.

„Darüber habe ich mich schon sehr gefreut“, gesteht die Preisträgerin eher bescheiden, die ihrem bis zur Fleuth reichenden Garten einen unverkennbaren französischen Charme verliehen hat. Denn kaum hat man das Gartentor durchschritten, wird man unweigerlich von diesem empfangen. Eigentlich möchte man sich sofort niederlassen, Kaffee trinken, den Tag genießen, sich an den vielen schönen Dingen die einen umgeben erfreuen.

Großartige Antiquitäten

Vor einigen Jahren betrieb Odile Jurgons einen Antiquitätenhandel, hat viele Sachen auf Flohmärkten erworben. „Das findet man natürlich hier wieder“, gesteht die sympathische Diplomkauffrau, die den Aufenthalt im großen Naturgarten liebt. Richtig, den gibt es ja auch noch zu entdecken. Ein großer und weitläufiger Baumbestand, Eiche, Kiefer, Birke, Walnussbäume und vieles mehr säumen den Wegesrand, zieren den wunderbaren Garten, dienen im Sommer als Schattenspender. Fast wie zufällig angebracht scheinen da die Stauden-, Kräuter-, Hoch-, Blumen-und Beerenbeete. „Hier ist zum Beispiel ein Minzbeet mit Mojito-, Marokkanischer und Pfefferminze für Tee und Salat zu finden“, erklärt die Gartenliebhaberin. Unmittelbar dahinter wächst ein Quittenbaum. „Die Früchte stehen kurz vor der Ernte“, sagt Odile Jargons, die daraus herrliche Marmelade zaubert. Auch im Kräuterhochbeet wächst die letzte Ernte vor dem Winter heran.

Daneben hört sich das Plätschern eines Teiches wie Musik an. Es wirkt beruhigend. Die Pflanzenwelt mit Schmetterlingsstrauch, Rhododendron, Kamelie, einem Olivenbaum und so vielem mehr, dürfen sich, so scheint es, ungehindert ausdehnen. Beerensträucher zum Naschen genauso wie Beinwellblätter oder Rosmarin. „Beinwell ist gut bei Verstauchungen von Gelenken und Rosmarin verspricht ein hohes Alter“, weiß die Mutter von zwei Kindern zu berichten.

Kleine Auszeiten

Eine kleine Auszeit gefällig? Im Garten von Odile Jurgons kein Problem. Ein schmuckes Teehaus mit Bänken einer ausgedienten Kutsche lädt zur Teestunde mit Getränken in ein original aus China und Japan stammendes Teeservice ein. „Besonders im Winter sehr einladend“, berichtet die zweifache Großmutter.

Wer es etwas exotischer mag ist ein Stückchen weiter in dem einem Beduinenzelt ähnlichen Refugium bestens aufgehoben. Auch hier ist man von der Natur umgeben. Schnelles Klopfen beendet einen kurzen orientalischen Traum. Ein Specht im dazugehörigen Waldstück meldet sich mit Klopfzeichen.

Der Naturgarten in Winnekendonk bietet ein wahres Paradies für Tier und Mensch. Ein Naturgarten gepaart mit viel Liebe zum Detail. Eine Zinkwanne hier, der französische Flaschenhalter dort, eine wie zufällig drapierte Champagnerflasche oder die vielen unzähligen wunderbaren kleinen Dinge, die wohlwollend ins Auge fallen, lassen einen Aufenthalt im Garten von Odile Jurgons zu einem Erlebnis werden.