Nun rattern sie wieder

Tagtäglich sehen wir buchstäblich das Gras wachsen und freuen uns, wie es in der Natur grünt und blüht. Kein Gedanke mehr an kalte Wintermonate, in denen auch ich gebibbert und meine Verkaufs-Wanderungen nicht allzu viel Spaß gemacht haben.

Apropos Spaß: Der hält sich selbst in dieser schönen Jahreszeit in engen Grenzen, wenn man seine Ohren aufmacht – oder sollte man sie besser zustopfen? Konkret will ich sagen: Es brummt und rattert über das Grün, was das Zeug hergibt. Nun kann ich der eigenen Zeitplanung eingedenk natürlich keinem Nachbarn vorschreiben, dass er zeitgleich mit mir oder anderen das Gras auf seinem geliebten Rasen kurz hält. Er arbeitet mit dem mehr oder weniger lautstarken Rasenmäher, (die Sense ist ja wohl weitgehend „ausgestorben“), und wenn er mit der Arbeit fertig ist, beginnt der nächste…

All das nehmen wir hin (ich auch), denn es ist ja Juni und das Gras wächst ohne Gnade und Unterlass.

Zum Wachstum gehören aber leider auch andere Dinge, die man zurzeit nicht so rigoros, am besten gar nicht beschneiden sollte: Buchenhecken, Lorbeerhecken, sonstige Hecken.

Ein abschreckendes Beispiel: Ein Nachbar kommt mit einer dicken Bohrmaschine und bohrt meine Garagenwand an, weil er vor seine Garage einen Carport setzen will und bei mir, dem allernächsten Nachbarn, den erforderlichen Halt sucht. Protest, Einspruch, Ärger sind natürlich vorprogrammiert.

Auf die Hecken bezogen hieße das mit anderen Worten: Würde ich sie beschneiden, ergäbe das ein lautstarkes Geratter meiner elektrischen Schere und ein angstvolles Piepen, das aus der Hecke kommt, vielleicht noch begleitet vom ohnmächtigen Schimpfen der Altvögel. Die hilflosen Jungen in ihren Nestern sind dem Lärm und dem gefährlichen Metall schutzlos ausgesetzt und die Altvögel können zwar fliehen, sind aber leider ebenso machtlos.

Nun gibt es gottlob eine Verordnung, dass das Heckenschneiden um diese Jahreszeit zum Schutz der Jungvögel und Gelege verboten ist. Wen kümmert’s??? Der schöne Garten muss doch „auf Vordermann“ gebracht werden, oder? Ich bin hoffentlich nicht der Einzige, der diese Arbeiten auf später verschiebt.

Liebe Mitmenschen, denkt doch bitte an eure Garagenwand, die ihr genauso verteidigen wollt wie die Vögel, die es bei ihren Nestern gar nicht können. Lasst die Schneidegeräte noch ein paar Wochen im Geräteschuppen.

Und Mechel meint: „Nauw sin wej blie, dat nach all den Tit en paar Mössen wehr dor sin innen Hoff. So omöndeg wechteg könne Böm on Strück doch well ni sin.“

Euer Hendrick