Nix los in der Stadt, oder wat?

Jetzt ist es wieder so weit. Der Herbst ist da, et wird früher dunkel und alles wird ruhiger. Einfach nix mehr los. Auch die durch mich initiierte Wallfahrt ist für dieses Jahr zu Ende. Und noch weniger los inne Stadt.
Ja, ja, ist schon gut. Eigenlob stinkt, werdet Ihr sagen. Aber ab und zu finde ich es einfach schön Euch daran zu erinnern. Und ich bin dann auf mich und auf Mechel, meine Frau, auch ein wenig stolz. Und mal ganz ehrlich, ohne unseren Bildstock wäre hier in Kevelaer nie wat los gewesen, oder? Wir wären wahrscheinlich immer noch dat kleine Bauernkaff am Niederrhein und nicht ein weltbekanntes Zentrum des Glaubens. Oder verständlicher ausgedrückt: „Center of spiritual care“, so wie dat schließlich auch schon Pastor Lohmann in seiner Ansprache zum Jubiläum des Marienhospitals meinte. Also international demnächst auch mehr los bei uns.
Jetzt hab ich erfahren, dat et in der Stadt einige Leute gibt, die darüber nachdenken, wie man zukünftig noch mehr los machen kann. Und nicht nur die Geschäfte am Sonntag. Die wollen nämlich, dat hier so richtig wat passiert.
Die Kirche, so munkelt man, diskutiert darüber, dat überdachte Forum Pax Christi für weltliche Veranstaltungen los zu machen. Wäre eine wirklich tolle Idee, da man dort wetterunabhängig ist und auch eine gute Akustik hat und das alles mitten in der Stadt. Bin ja mal gespannt, ob und wat daraus wird. Et wird dann bestimmt mehr los sein als nur Pilger und Krippenmarkt.
Ach ja, in die Liste des Weltkulturerbes soll die Wallfahrt auch aufgenommen werden. Dat wär ja echt ein Ding. Damit schafft et Kevelaer bestimmt in die Tagesschau. Und dann wird hier aber so wat von los sein.
Offizielle“ aus Verwaltung und Unternehmerschaft sinnieren scheinbar auch über mehr „los machen“ und wollen in einer Initiative Ideen erarbeiten, diese strukturieren und dann konkrete Projekte daraus machen. Angeblich soll die Politik dat auch toll finden und fördert dat aktiv durch eigenes Engagement. Wenn dat wat wird, dann wird dat wat mit dem los sein.
Und da gibbet noch „private“ Leute, die wat planen. Die haben den Kevelaerer Krankenpfleger Michael Hülsen angesprochen, ob er nicht wat los machen kann. Nee, nee, nicht die Krankenhaustür oder den Brustkorb, sondern ein Stadtfest.
Der Michael Hülsen is Diskjockey (DJ), also Plattenaufleger oder Muckemacher, und seine Fans kennen den wohl eher unter „Mike Sleeves“. Der hat so Sachen erfunden wie die Facebook-Gruppe „Kevelaer und Umgebung / Damals und Heute“. Und damit hat er wirklich schon wat los gemacht. Denn die Gruppe hat ca. 7000 Mitglieder und die machen jeden Tag, also virtuell im Internet, wat los.
Die Mechel, meine Frau, meint auch: „Wenn die Kävelse wirklich mal wat anpacken und wat los machen wollen, dann is bald auch wat los. So wie wir beiden damals auch wat los gemacht haben, also mit der Unterstützung der Maria natürlich.“
Euer Hendrick