Mittlerweile sind die Treffen auf dem Kamper Berg zur Tradition geworden: Einmal im Jahr lädt Weihbischof Rolf Lohmann Parlamentarierinnen und Parlamentarier der demokratischen Parteien, die Landräte der Kreise Kleve und Wesel sowie den Bürgermeister der Stadt Duisburg zum überparteilichen Austausch zwischen Kirche und Politik ein.

Seitens der Kirche nahmen neben dem Weihbischof auch die Kreisdechanten von Kleve und Wesel, Propst Johannes Mecking und Stefan Sühling teil. Schon während des Niederrheingipfels, den Kreisdekanatsgeschäftsführer Patrick de Vries moderierte, wurde klar, dass diese Form des Gespräches von allen Seiten geschätzt wird und fortgesetzt werden soll.

Beim diesjährigen Treffen im Rokoko-Saal des Klosters Kamp berichtete der Weihbischof zunächst über aktuelle Themen, die in der Kirche eine Rolle spielen. So erklärte er den Hintergrund der Pastoralen Räume, die gerade im Bistum eingerichtet werden, und berichtete von Pfarreien mit neuen Leitungsstrukturen: „An vielen Orten funktioniert es schon sehr gut, dass auch Laien Leitungsverantwortung übernehmen“, sagte Lohmann.

Zudem berichtete er von seinen Besuchen in unterschiedlichen Firmen und Betrieben am Niederrhein: „Die Arbeitsplatzsituation spielt eine große Rolle und die Sorgen der Menschen haben mich sehr beschäftigt.“

Die Kirche habe einen Auftrag für alle Menschen, nicht nur die getauften Katholiken, daher sei der Austausch mit den gewählten Politikerinnen und Politikern für ihn wichtig, unterstrich der Weihbischof.

Im anschließenden Gespräch wurde deutlich, dass sich die Volksvertreterinnen und -vertreter wünschen, dass die Kirche ihre Position in bestimmten Debatten deutlicher vertritt, als sie es bisher getan hat.

Thematisch wurde im Anschluss intensiv über zwei zuvor festgelegte Themen gesprochen: die finanzielle Situation der Kindertagesstätten, insbesondere in Trägerschaft katholischer Pfarreien, sowie die Entwicklung der Krankenhaus-Landschaft am Niederrhein.

Bei den Gesprächen wurde deutlich, dass es bei auch unterschiedlichen Plänen zur Herangehensweise in fast allen Fragen ein Grundkonsens aller am Gespräch Beteiligten gab.

Nach rund drei Stunden intensiver Diskussion verständigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Niederrheingipfels darauf, auf der Suche nach möglichen Lösungen für aktuelle Probleme im Austausch zu bleiben.