Niederländischer Weihbischof de Jong predigt über den Heiligen Geist

Die Verbindung zu Roermond, sagte Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann zu Beginn des Gottesdienstes in der Basilika am Pfingstmontag, sei für Kevelaer sehr wichtig. Immerhin sei die Stadt einst Teil des Bistums Roermond gewesen, ohne die Synode von Venlos würde es heute wohl keine Wallfahrt geben. „Die Bande sind tief und fest“, betonte Lohmann und begrüßte entsprechend herzlich den Roermonder Weihbischof Everardus de Jong.
Der ging in seiner Predigt insbesondere auf das Wirken des Heiligen Geistes ein. Teil sehr launig, teils sehr persönlich lud er die Gläubigen dazu ein, aktiv um den Heiligen Geist zu bitten. „Der Vater wird den Heiligen Geist denjenigen geben, die danach fragen“, erklärte der Weihbischof. Dabei könne der Geist bei jedem Menschen anders wirken. „Er gibt Mut, wo jemand ängstlich ist. Trost, wo jemand traurig ist. Bescheidenheit, wo jemand stolz ist. Jede Tugend kommt vom Heiligen Geist“, sagte de Jong.
Der Heilige Geist werde aber auch gebraucht, damit er Menschen hilft, „sich für die Realität des Glaubens zu öffnen.“ Es sei die Aufgabe eines jeden Christen, andere mit dem Glauben anzustecken, also missionarisch tätig zu sein. Jedoch „nicht mit Gewalt, sondern mit Sehnsucht und mit Gebet“, wie de Jong betonte.
Nicht nur Priester, Diakone und Ordensleute hätten diese Aufgabe, „auch Laien haben die Berufung, Christus in die Welt zu bringen und andere für ihn zu begeistern.“ Die beste Möglichkeit sei, selbst als gutes Vorbild zu dienen. „Jeder von Euch kennt Leute, die den Glauben nicht als Bereicherung verstehen. Wir können zeigen, wie der Glaube uns stärkt und bereichert.“ Der Heilige Geist komme sanftmütig und könne den Menschen helfen, immer wieder aufzustehen und auch nach schweren Zeiten wieder Freude zu erleben.
Nach dem Gottesdienst zog der Weihbischof gemeinsam mit Pastor Lohmann zum Kapellenplatz, um vor dem Bild der Muttergottes zu beten. Nach der Marientracht ist das Bild nun wieder in der Gnadenkapelle zugänglich. In Kevelaer wird derzeit die Festwoche zum 375-jährigen Wallfahrtsjubiläum gefeiert. Einer der weiteren Höhepunkt wird die Uraufführung des Mysterienspiels „Mensch! Maria“ am Samstag und Sonntag, 10. und 11. Juni, jeweils ab 20 Uhr auf dem Kapellenplatz.