Neun Hektar Fläche an der Bundesstraße in Kevelaer haben einen neuen Eigentümer

Neues Gewerbeangebot an der B 9 geplant

Norbert Wilder, Fabienne van Lier, Hans-Josef Bruns, Nathalie Tekath-Kochs und Hans-Josef Kuypers (v.l.) freuen sich auf weitere Gewerbeflächen für Kevelaer. Foto: Kreis Kleve

Schon lange liegt die Fläche an der B 9, die unmittelbar an die aktuelle OW1-Baustelle angrenzt, brach. Passiert ist auf den rund neun Hektar Land seit Jahren nicht viel. Lediglich der Bauernhof-Ruine konnten aufmerksame Beobachter*innen beim Verfall zusehen. Nun tut sich allerdings etwas in Sachen Zukunftsplanung. Denis Brüggemeier, Betreiber der Edeka-Märkte in Kevelaer, hat die Fläche erworben. Die Stadt Kevelaer steht nun in Gesprächen mit dem neuen Eigentümer. Wünschenswert wäre die Schaffung neuer Gewerbeflächen.

Dass in Kevelaer in den nächsten Wochen voraussichtlich circa neun Hektar Gewerbegrund auf den Markt kommen werden, stimmte Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns optimistisch. Seine Zufriedenheit mit dem aktuellen Gewerbeflächen-Angebot war unverkennbar. „Von privat zu privat“ seien die Eigentumsrechte an den Flächen an der B 9 übertragen worden, erklärte Bruns im Gespräch mit den Gäst*innen der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve. Aus seiner Sicht heraus könnten hier „zehn bis zwölf Anfragen aus der heimischen Wirtschaft heraus positiv beschieden werden“. 

Eigentümer koordiniert Planungen mit der Stadt

Wie es in dieser Sache weitergehe, das liege aber natürlich in der Hand des neuen Eigentümers, so der Wirtschaftsförderer der Wallfahrtsstadt. Die Vermarktung der ganzen Fläche und auch die planungsrechtlichen Belange finden aus Sicht der Wirtschaftsförderung bisher in sehr kooperativer Form mit dem Eigentümer Brüggemeier statt.

Für etwa zwei Stunden tauschten sich Hans-Josef Kuypers, Norbert Wilder, Nathalie Tekath-Kochs und Fabienne van Lier von der Kreis-Wirtschaftsförderung im Rathaus mit dem Standort-Kollegen aus. Im Mittelpunkt des Austausches stand das seit Jahresbeginn auch am Standort Kevelaer greifende Regionale Wirtschaftsförderungsprogramm (RWP), das die Kreis-WfG als eine „wichtige Investitionshilfe in schwierigen Zeiten“ einordnete (das KB berichtete). Bei Investitionen von mindestens 150.000 Euro, mit Schaffung von weiteren Arbeitsplätzen und Berücksichtigung flankierender Rahmenbedingungen, seien finanzielle Hilfen von bis zu 20 Prozent aus der Landeskasse denkbar. Bei den Sparkassen und Volksbanken würden die Finanzspritzen – vermittelt über die NRW.Bank in Düsseldorf – als eine gerne gesehene Stärkung der Eigenkapitalbasis empfunden, hieß es während des Austausches. 

Virtuelle Gewerbeflächenpools

Zum Ausklang des Gespräches unter Fachkolleg*innen unterstrichen die Gäst*innen aus der Kreisstadt auch einmal mehr die Bedeutung des virtuellen Gewerbeflächenpools, mit dem man dem Flächen-Engpass in Städten und Gemeinden durchaus erfolgreich begegnen könne. Mithilfe dieses „Pools“ können die Kommunen im Kreis Kleve Planungs- und Genehmigungsrechte für Gewerbeflächen entnehmen, wenn ihre eigenen Flächenreserven aufgebraucht sind. Auch in der Wallfahrtsstadt, und zwar am Ortsausgang Richtung Wetten, habe man sich dieses landesweit einmaligen Instrumentes bedient. Flächen von höchstens zehn Hektar seien hier an Stellen denkbar, an denen ein erfolgreiches Genehmigungsvorhaben ansonsten nicht vorstellbar sei, teilten die Verantwortlichen der Wirtschaftsförderung mit.

In Sachen Gewerbeflächen könnte sich in Kevelaer in der kommenden Zeit also Einiges bewegen…

Aktuell steht auf dem Gelände an der B 9 noch diese alte Bauernhof-Ruine. Foto: privat