Am 8. Mai hat das Konklave Kardinal Robert Prevost zum Papst gewählt. Dieser hat den Namen Leo XIV. angenommen.
In einer ersten Stellungnahme erklärt der Diözesanadministrator des Bistums Münster, Dr. Antonius Hamers: „Aus dem Bistum Münster sende ich herzliche Segenswünsche an Papst Leo XIV.. Mit vielen Katholikinnen und Katholiken habe ich gespannt auf die Wahl geschaut. Ich kenne Papst Leo XIV. nicht persönlich. Ich halte es aber für ein starkes Signal, dass gerade in der derzeitigen weltpolitischen Situation ein US-amerikanischer Kardinal zum Papst gewählt wird. Papst Leo XIV. wird sicher ganz andere Signale in die Welt senden als die derzeitige US-Regierung. Schon in seiner ersten Ansprache, in der er sehr eng an zentrale Botschaften von Papst Franziskus angeknüpft hat, hat Papst Leo XIV. die Notwendigkeit betont, Frieden zu schaffen und das Böse zu überwinden.
Der neugewählte Papst ist in weiten Teilen der Welt sehr gut vernetzt. Er hat schon in verschiedenen Ländern gewirkt – von den USA über Peru bis zum Vatikan und hat hier sehr unterschiedliche Lebens- und Glaubenswirklichkeiten kennengelernt.
Das gilt auch insofern, als er für einige Zeit weltweiter Leiter des Augustinerordens war. Von daher ist die Wahl von Kardinal Prevost für mich auch ein Signal dafür, dass wir als Christinnen und Christen weltweit eingeladen und aufgerufen sind, uns für eine menschenfreundliche Welt des Dialogs, des Miteinanders und des Einsatzes für Frieden und Gerechtigkeit in der Nachfolge Jesu Christi einzusetzen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass Papst Leo XIV. hier als Brückenbauer und Impulsgeber wirken kann und wird. Ich lade alle Menschen im Bistum Münster ein, für Papst Leo XIV. zu beten.“
Unmittelbar nachdem die Wahl des neuen Papstes durch das Aufsteigen des weißen Rauches aus der Sixtinischen Kapelle bekanntgegeben wurde, läuteten im ganzen Bistum Münster für 15 Minuten alle Kirchenglocken.
Unmittelbar nach der Bekanntgabe der Entscheidung hat Bischof em. Dr. Felix Genn uns aus Rom eine Einschätzung zu Papst Leo XIV. gegeben, die im folgenden Text in den wesentlichen Passagen im Wortlaut dokumentiert wurden.
Bischof em. Dr. Felix Genn: „Das ist natürlich eine echte Überraschung, obwohl ich ihn innerlich immer schon als papabile angesehen habe. Ich habe ihn kennengelernt als Mitglied der Bischofskongregation. Da haben wir auch zeitweise nebeneinander gesessen und waren in den Urteilen weitgehend einig. Und dann wurde er Präfekt, und dann habe ich ihn in einer anderen Rolle erlebt: Zurückhaltend, weise, die Meinungen sammelnd, immer wieder zusammenführend, aber durchaus auch bestimmt. Ich bin einfach froh, denn das ist ein Mann: der kann zusammenführen, auch wenn er ganz bewusst, glaube ich, nicht in die Rolle von Franziskus hineinkommen wollte, weder in der Kleidung noch in irgendwelchen Gesten und Bitten. Das sollte einmalig bleiben, einschließlich des Namens.
Und dass er Leo gewählt hat, ist für mich ein Zeichen dafür, weg von all den Papstnamen des vergangenen Jahrhunderts, zu einem Mann, der die Soziallehre der Kirche hochgeschrieben hat.
Insofern können wir nichts anderes als dankbar sein und dem Heiligen Geist für seine Führung danken. Das ist mein Gefühl. Ich bin auch ein gutes Stück überwältigt. Und was mich am meisten berührt hat: Ich glaube, er hat oft geschluckt.“