Neuer Geschäftsführer und viele Pläne für 2020

Vor Beginn der Jahreshauptversammlung herrschte bei dem Vorsitzenden des Heimat- und Verschönerungsvereins, Hans-Gerd Ripkens, und seinem Stellvertreter Michael Holtmann zurückhaltender Optimismus. „Wir werden heute Abend wohl einen neuen Geschäftsführer haben“, lautete der vorsichtige Tenor. Dass sich später mit Michael Janßen ein entsprechender Kandidat bei den Wahlen zum Vorstand fand, bezeichnete der Kervenheimer Ortsvorsteher Martin Brandts später als „starkes Signal“ für den Verein und die Ortschaft selbst. Der Wahl vorausgegangen war eine Jahreshauptversammlung, in der nach der Erinnerung an die Verstorbenen und der Verlesung des Protokolls der letztjährigen Sitzung die Gruppen des Heimat- und Verschönerungsvereins ihre Aktivitäten 2019 Revue passieren ließen.

Für den Hauptausschuss ging Bernd Reintges auf die diversen Aufgaben wie die Weihnachtsbeleuchtung an der Schloßstraße, den Abbau der Blumenkästen für ein neues Geländer, die Pflege des Insektenhotels und die Vorbereitungen für den 1. Mai ein. An Standardaufgaben habe man knapp 380 Arbeitsstunden aufgewendet. Dazu sei die Unterstützung bei der Entrümpelung der Burg, dem Karnevalstreiben auf dem Markt, die Mithilfe bei der Kirmes und dem „Burgzauber“ gekommen. Über 50 Personen hätten noch einmal 200 zusätzliche Stunden beigetragen. Besonders hob er die Arbeiten von Jürgen Thesing, Theo Vloet und Werner van Dongen hervor.

Wiederaufnahme der Winterwanderungen

Joachim Bracke beschrieb dann die Arbeit der Geschichtsgruppe in der Norbertschule, die aktuell hauptsächlich in dem Digitalisieren der Archivarien mit Hilfe des von der Sparkasse gespendeten Scanners besteht. Man sei auch auf der Suche nach Aufnahmen aus den 60er- und 70er-Jahren und neuen Mitstreitern, sagte er und dankte dem ehemaligen Lehrer Bernd Kibilka für den Lichtvortrag über die Burg Kervenheim bei der „Landpartie“ und verwies auf die Bedeutung des Erhalts des Kriegsdenkmals. Von Seiten der Rad- und Wandergruppe verwies Harald Neunstöcklin auf die insgesamt acht Fahrten von Straelen bis Xanten mit einer Teilnehmerzahl zwischen 9 und 18 Personen und der Wiederaufnahme der Winterwanderungen.

Der Vorsitzende Hans-Gerd Ripkens dankte allen, „die dazu beitragen, dass der Verein nach außen sichtbar bleibt.“ Denn es werde „immer schwerer, Leute zu kriegen, die Arbeiten übernehmen wollen. Bis jetzt hat sich aber immer jemand gefunden.“ In seinem Rückblick 2019 verwies Ripkens auf die Müllaktion der Stadt und des Kreises, die Auszahlung von 300 Euro an die Pfadfinder und die 400-Euro-Spende von „Energie für Kevelaer“. Die habe man für eine Alugusspfanne und einen elektrischen Gemüseschneider verwendet, die man für die Reibekuchen beim Maifest und dem „Burgzauber“ braucht.

Sie werden wieder Müll sammeln

Mit Blick auf 2020 sprach Ripkens davon, dass der HVV wieder an der Müllaktion der Stadt am 21. März teilnehmen wird. Treffpunkt sei um 10 Uhr am „Scoutopia“. „Es sollen so viele wie möglich kommen, nicht nur vom Heimatverein“, sagte Ripkens. Auch die Veranstaltungen der „Geselligen Vereine Kervenheim“ wie das Osterfeuer, das Maifest und die Kirmes werde man unterstützen. Und der Kreisverband für Heimatpflege plane die Jahreshauptversammlung mit Herbstfest bei „Brouwers“ am 10. Oktober. Man werde sich in jedem Fall an der Gartenaktion des Kreises beteiligen und versuchen, eine Fahrt zur Landesgartenschau nach Kamp-Lintfort zu machen.

Die Baumpflanzaktion des NuK Achterhoek mit etwa zehn Bäumen und weiteren Sträuchern  werde auch noch in diesem Jahr erfolgen. Außerdem soll es eine Buchpräsentation über die „Postkarten von Kervenheim“ voraussichtlich im Herbst geben. „Und wir werden neue Mitglieder werben müssen.“

Neuer Geschäftsführer

Nach dem Kassenbericht von Werner Fraszczak wurde der im letzten Jahr erst als Beisitzer zum Vorstand dazugestoßene Michael Janßen als neuer Geschäftsführer von der Versammlung gewählt. Der gelernte Schreiner und gebürtige Kervenheimer war vor zwei Jahren von Werner Fraszczak angesprochen worden, ob er sich nicht im HVV engagieren wolle. „Und heute wurde ich gefragt, ob ich mich als Geschäftsführer wählen lassen würde. Ich habe zugestimmt, weil das ein Verein ist, der weiterleben muss.“ Angelika Ripkens wurde zur neuen Beisitzerin gewählt, Bernd Verhoeven und Christian van Oeffelt als neue Kassenprüfer.

Unter „Verschiedenes“ dankte Jan van Zadelhoff für die allgemeine Zusammenarbeit beim Weihnachtsmarkt. Die Einnahmen würden in den Aufbau der Burg gehen. Als Presbyter der evangelischen Gemeinde bot er die Hilfe bei der Gestaltung des 1. Mai an. „Und wenn wir die ‚Landpartie‘ dort weiterführen könnten, würden wir uns sehr freuen“, sagte er. Er regte außerdem an, die vor 30 Jahren aufgestellten Ortseingangsschilder zu renovieren oder durch moderne Schilder zu ersetzen, bei Sponsoren für ein Edelstahlgerüst zur Ankündigung von Veranstaltungen anzufragen. Und man solle sich anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung der Burg vor 750 Jahren auch mal über mögliche Feierlichkeiten austauschen.

Dem Ortsvorsteher Martin Brandts war es eine „Herzenssache“, allen Aktiven Danke zu sagen. „Ohne Euch wäre es ein Stück weniger bunt und schön“, lobte er die Dynamik in der Ortschaft generell mit den vielen gehaltvollen Veranstaltungen, die vor Jahren so noch undenkbar erschienen. „Dass das funktioniert, ist besonders wertvoll und eine Qualität – dass wir begriffen haben: Wenn wir die Kräfte bündeln, kriegen wir was auf die Reihe.“

In Sachen Burg-Jubiläum gebe es bei den Geselligen Vereinen schon erste Gedankenspiele, „wie das in einem feierlichen Rahmen zur Geltung kommen kann.“ Vorstellbar sei ein kleiner Festakt im Rahmen des Kirmes-Wortgottesdienstes am Sonntag im Zelt – ähnlich wie bei der Verabschiedung von Pfarrer Johannes Fries.