Neue Stühle für das Kevelaerer Bühnenhaus

Wer es im Zweifelsfall mit der bequemen heimischen Couch aufnehmen muss, der darf sich, was Design und Komfort angeht, nicht lumpen lassen. So gesehen war die Gute Stube der Stadt etwas in die Jahre gekommen: Seit rund 30 Jahren war die variable Bestuhlung hier in Gebrauch. Und was von der Zeitspanne her bei Menschen als eine Generation gilt, scheint auch für Stapelstühle zu gelten. Die nächste Generation ist jetzt da.

Zwar habe der Zustand des Bezugstoffes den Anbietern neuer Stühle reichlich Respekt abgenötigt, sagt Stadtmarketing-Chef Bernd Pool. Doch viele Gestelle waren bereits mehrfach repariert worden, und so wartete man schon eine Weile auf das „O.K.“ des Kämmerers zur Neuanschaffung für das von der Stadt betriebene Bühnenhaus. Nun wurden 180.000 Euro im Stadtetat bereitgestellt. „Wir haben gut verhandelt“, sagt Pool, und so habe diese Summe um satte 30.000 Euro unterschritten werden können. So blieb sogar Geld übrig, um in einem „Rutsch“ auch die Sitzplätze und Hocker auf der Empore neu zu beziehen.

Dass die neuen Stühle nicht nur ihren Zweck erfüllen, sondern auch noch bequem sind, gut aussehen und technisch ein variables elektronisches Display bieten, davon konnten sich die ersten Nutzer beim Theaterstück „In 80 Tagen um die Welt“ am Sonntagabend überzeugen. Zuvor hatten Beate Clasen (CDU), Jürgen Hendricks (FDP) und Udo Fischer (SPD) als Vertreter des Kulturausschusses, sowie Bürgermeister Dominik Pichler, mal „probegesessen“ und zeigten sich hocherfreut, dass die Anschaffung gelang.

Der Bezugstoff nimmt statt des alten Blau die ohnehin vorhandenen Farben des Bühnenhauses auf: Dunkelrot und Anthrazit-Grau. Es kann sowohl eine komplette Bestuhlung in Antrazit erfolgen, als auch rote Sitze variabel „eingestreut“ werden, denn es wurden insgesamt 400 graue und 200 rote Exemplare angeschafft. Das Display kann jeweils individuell angepasst werden. So können neben Reihe und Platznummer auch ein Logo oder ein Schriftzug eingeblendet werden.

Einen besseren „Testmonat“ als den November hätte man sich nicht aussuchen können: Bis auf zwei Tage sei das Konzert- und Bühnenhaus ausgebucht, sagt Bernd Pool. „Und mit den neuen Stühlen werden wir unserem Ruf als herausragendes Veranstaltungshaus in der Region einmal mehr gerecht.“

Die alte Bestuhlung gehört übrigens noch nicht ganz zum „alten Eisen“: Ein Teil der blauen Stühle der „Generation 30+“ soll künftig für andere Zwecke, etwa in der Begegnungsstätte, weiterverwendet werden.