Kreis Klever Wirtschaftsförderung freut sich über großes Interesse. In Kevelaer wird ein „Schmuckstück“ frei.

Nachfragen nach Gewerbeflächen auf Rekordkurs

Die Provinzial Bezirksdirektion in Kevelaer wird nach mehr als zwei Jahrzehnten das stattliche Gebäude der Eheleute Maaßen verlassen. Foto: Wirtschaftsförderung Kreis Kleve

Wer im Kreis Kleve einen Standort für sein Gewerbe sucht, hat seit einiger Zeit die Möglichkeit, auch online Angebote einzusehen. Die Wirtschaftsförderung des Kreises (Kreis-WfG) steht nicht nur für direkte Auskünfte bereit, sondern möchte den Zugang zu Gewerbeangeboten durch ein Online-Portal erleichtern und so Anbietende und Nachfragende zusammenbringen (das KB berichtete). Die Verantwortlichen sind mit dem Interesse an Gewerbeflächen im vergangenen und laufenden Jahr zufrieden, wie die Wirtschaftsförderung aktuell berichtet.

Die stattliche Zahl hat im vergangenen Jahr viele Beteiligte überrascht – die Kreis-Spitze, die Runde der Bürgermeister und der Bürgermeisterin, die Wirtschaftsförderer in den Städten und Gemeinden sowie auch die Wirtschaftsförderung selbst, bei der die einzelnen Anfragen aufgelaufen waren: 119 Anfragen nach Gewerbeflächen, Gewerbe-Immobilien und Verkaufsflächen für den Einzel- und Großhandel waren es, die in 2021 angekommen waren. Und fragt man Nathalie Tekath-Kochs, Leiterin Grundstücksmanagement bei der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, heute nach dem aktuellen Stand, dann sind die Zukunftsaussichten vielversprechend: „Wir denken, dass die Rekordzahl des alten Jahres in 2022 noch verbessert werden dürfte. Exakt 100 Anfragen kleinerer und größerer Art gab es bis zu den Sommerferien.“ Könne man diese Entwicklung fortschreiben, dann käme man wohl zur Rekordmarke 140. 

Es mache wenig Sinn, erklärt Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers, einmal mehr das Klagelied über fehlende Gewerbeflächen an kreisweit nahezu allen Standorten anzustimmen. Fest stehe, es seien tolle Chancen gegeben – und leider auch verschenkt worden in Ermangelung vorhandenen Gewerbegrunds. 

250.000 Quadratmeter gewünscht

Die Anfragen diverser Logistiker waren vielfältig: vom Paket-Verteilzentrum mit 30.000 Quadratmetern bis zu Hallen von 60.000 bis 100.000 Quadratmetern und mehr. So habe unter anderem ein internationales Handelsunternehmen aus dem Lebensmittelsektor 100.000 Quadratmeter für das neue Distributionszentrum gesucht; 70.000 Quadratmeter waren gefragt für die Fertigung von Beton-Fertigteilen; 250.000 Quadratmeter waren für einen Saatgut-Hersteller aus dem Ausland interessant. Den Flächenwünschen waren nach oben keine Grenzen gesetzt. Am 8. August schloss die aktuelle Liste mit einer Anfrage nach 150.000 Quadratmetern Fläche zur Errichtung eines Wärmepumpen-Warmwasserspeichers – die Eintragung bekam die Ziffer 100 fürs laufende Jahr. 

Immer wieder allerdings tun sich für die Kreis-WfG und die kreisweite Runde an Kolleginnen und Kollegen auch Chancen auf, durch vorhandenen Bestand sowie Mieter-, Pächter- und Eigentümerwechsel Flächenangebote zu liefern, die Nathalie Tekath-Kochs als „besondere Hingucker“ empfindet. 

Am Hoogeweg soll bald neues Gewerbe einziehen. Foto: Wirtschaftsförderung Kreis Kleve

So steht zum Beispiel in Kevelaer „ein wahres Schmuckstück kurzfristig zu mieten“, wie die Wirtschaftsförderung berichtet. Das Objekt dürfe durchaus als „Spezial-Immobilie“ bezeichnet werden. Hier wird die Provinzial Bezirksdirektion in naher Zukunft das vor mehr als zwei Jahrzehnten von den Eheleuten Maaßen für den Versicherer zugeschnittene und gebaute Büro- und Tagungshaus am Hoogeweg in Richtung Mönchengladbach verlassen. 

Gesucht wird ein Mieter/eine Mieterin oder ein Pächter/eine Pächterin, der/die die drei Etagen mit ihren knapp 1.200 Quadratmetern Fläche einer neuen Nutzung zuführt. „Ein Angebot, das für genau den Richtigen wie ein Sechser im Lotto sein kann“, schätzt die Kreis-WfG.  

Für den Kreis Kleve, da ist sich die Wirtschaftsförderung sicher, dürfe man nachweislich behaupten: „Der Immobilienmarkt bleibt nach wie vor in Bewegung.“

Im Internet unter https://www.wfg-kreis-kleve.de/de/gewerbeimmobilien führt die Kreis-WfG Angebote für freie Gewerbeflächen auf. Auch zum Kevelaerer Objekt am Hoogeweg gibt‘s dort nähere Informationen.