Nach dem Jawort ging‘s auf lautstarke Fahrt

Es war schon ein besonderes Bild, dass sich den Passanten in der Innenstadt bot. Vier geschmückte Zugmaschinen parkten auf dem Platz hinter der Basilika. Wenig später rauschten sie mit der Hochzeitsgesellschaft in der sich anschließenden Autokolonne durch die City in Richtung Scholten :
„So etwas habe ich auch noch nicht gesehen“, staunte selbst Kaplan Christoph Schwerhoff, der Max und Jacqueline Purrucker zuvor in einem besonderen Rahmen getraut hatte. In der Kerzenkapelle gaben sich der 22-jährige Berufskraftfahrer und die 19-jährige gelernte Tagesmutter im Beisein ihrer Familie das Jawort.
Das Paar, er gebürtig aus Potsdam und sie aus Hildesheim, lebt  schon lange in Kevelaer. Nachdem sie sich jahrelang eher flüchtig kannten, funkte es vor fünf Jahren bei ihm.  Max Purrucker sollte mit mit einer anderen Freundin verkuppelt werden und Jacqueline war immer dabei.  „Die ganze Art und die Persönlichkeit, immer aufgeweckt und fröhlich“, das habe ihn an seiner heutigen Ehefrau angesprochen.
Ein Jahr lang kämpfe er um seine Liebe. „Die Hartnäckigkeit“ sei es zuerst gewesen, meinte seine Frau. „Dann hab ich gemerkt: Er ist doch ein netter Kerl. Ich mag alles an ihm. Das ist ein Gefühl, das man nicht beschreiben kann.“
Beide zogen zunächst in Weeze zusammen und wohnen seit Ende letzten Jahres in Kevelaer. „Ich bin auch froh, dass ich jemanden gefunden habe, der mit meinem Beruf so klarkommt“, sagt der Kraftfahrer.
Was der Schalke-Fan und die kinderliebende junge Frau beide gut können, ist heftig miteinander Streiten. „Wenn wir beide einen schlechten Tag haben, zicken wir uns voll an. Aber am nächsten Tag ist es wieder gut“, sagt Jacqueline Purrucker lächelnd.
In seiner kurzen Predigt hatte Schwerhoff wohl auch deshalb den bewussten Bezug zu dem besonderen Trauspruch des Paares „Ertragt euch – vergebt einander“ gezogen. Er würdigte das als eine besondere Kunst und wichtigen Bestandteil in einer Beziehung. Im Anschluss an die Trauung machte sich die Hochzeitsgesellschaft auf die lautstarke Fahrt in den vier Zugmaschinen, ehe bei Scholten an der Twisteneder Straße kräftig gefeiert wurde.