Nach 486 Jahren ein König

Am Sonntag, kurz vor 18 Uhr kamen von allen Seiten Mitglieder der Schützen-Bruderschaften aus dem Bezirksverband Kevelaer in Uniform über den Peter-Plümpe-Platz vor das Rathaus. Fahnenabordnungen, Fahnenschwenker, Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, Pastor Andreas Poorten und der Spielmannszug des Musikverein Kevelaer stellten sich ebenfalls ein. Stadtbrandmeister Georg Metzelaers sperrte kurzerhand einen Teil des Platzes mit seinem Dienstwagen ab.
Der Grund des Aufmarsches? Michael van Bühren wurde einen Tag zuvor erster Diözesan-König in der 486-jährigen Geschichte der St.-Antonius-Schützen-Gilde Kevelaer und holt den Titel nach zehn Jahren wieder in die Marienstadt (2007 war dies Frank Warder von der Hubertus-Gilde Keylaer). Mit 28 von 30 Ringen verwies er alle anderen Könige im Bistum Münster beim Bundesfest in Heinsberg in die Schranken. Vor dem Rathaus bereitete ihm der Bezirksverband Kevelaer mit vielen Bruderschaften und den anderen Repräsentanten einen herzlichen Empfang.
Nachdem der Musikverein den neuen Diözesan-König und sein Gefolge abgeholt hatte, begrüßte und gratulierte Gerd Staßen, stellvertretender Bezirksbundesmeister, van Bühren – auch im Namen von Bezirksbundesmeister Hans-Gerd Frerix, der sich in Urlaub befindet.
Bürgermeister Pichler gratulierte ebenfalls zu dem nicht alltäglichen Ereignis und führte einen Auftrag aus, den er erhalten hatte: „Pastor Lohmann konnte sich den 500 Gästen, die ihm alle die Hand zur Verabschiedung schütteln wollten, nicht entziehen. Ich soll Sie herzlich grüßen und Ihnen gratulieren. Es war sozusagen sein letzter Wunsch.“ Dies sorgte für herzhaftes Lachen aller Anwesenden.
Pastor Poorten meinte zu Michael van Bühren gewandt: „Da haben Sie den Vogel abgeschossen – dieser Begriff scheint aus dem Schützenwesen zu stammen, aber es bedeutet wohl auch so viel wie `Glück gehabt´. Ihr Namenspatron, der Erzengel, der Heilige Michael, war auch sehr wohl bewaffnet und nicht nur die Kerzenkapelle steht unter seinem Schutz. Sie haben beim Bundesfest alle anderen Könige in die Schranken gewiesen und sind so sicher ein guter Schutz für das Festjahr.“ Nach Fahnenschwenken und Umzug durch die Stadt wurde noch lange im Gelder Dyck gratuliert und gefeiert.