Musikalisches Bekenntnis zu Europa

Kevelaer. Fast sommerliche Temperaturen, geschäftiges Treiben und noch sehr aktiver Wahlkampf von SPD, CDU, Grünen und FDP prägten am Samstagvormittag das Stadtbild rund um den Roermonder Platz, als gegen zehn nach elf eine Trompete des Kevelaerer Musikvereins und erste Stimmen in Richtung des Kevelaerer Kaffeehauses zu vernehmen waren. Drei Musiker mit Akkordeons, mehrere ältere Herren und Gerhard Löffler näherten sich dem Straßenübergang und sangen immer lauter voll Inbrunst „Freude schöner Götterfunken“.
Bei Stassen saßen bereits wartend einige Mitglieder des Niederrheinchores, die sich erhoben und mit einstimmten, während von der Bahnstraße und auf dem Roermonder Platz weitere Sängerinnen und Sänger auf dem Platz vor Rewe zusammen die Europahymne intonierten.
Minuten zuvor hatten sich die gut 80 Sängerinnen und Sänger im Gemeindesaal von St. Antonius versammelt, um nochmal die Abläufe zu besprechen und die beiden vorgesehenen Kompositionen – neben den Beethoven-Melodien noch die bekannte Melodie „Die Gedanken sind frei“ – einmal durchzuüben.
„Wir haben den Niederrheinchor angesprochen – uns war der europäische Gedanke einfach wichtig“, unterstrich Löffler als stellvertretender Dirigent des Männergesangvereins.
Und so eroberten die beiden Chöre den Roermonder Platz, die Aufmerksamkeit der Passanten  – und der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. Die gesellte sich spontan zu den Musikern und den Sängern, sang mit Inbrunst die erste und dritte Strophe des Liedes „Die Gedanken sind frei“ und lobte  das Engagement der Beteiligten als „wichtigen Impuls“.
Anschließend wiederholte die groß gewordene Gesangsgruppe inmitten des Getümmels unmittelbar vor Stassen ihre Aktion – und nutzte dann die Gelegenheit zum Austausch bei einem gemeinsamen Gläschen und einem Plausch.