Nach dem festlichen Pontifikalamt am Allerheiligentag in der Früh gab es zum Abschluss der Wallfahrtszeit am Nachmittag ein Orgelkonzert mit Prof. Wolfgang Seifen in der Basilika.
Im Rahmen des diesjährigen Orgelfestjahres war es ein besonderes Highlight mit dem ehemaligen und langjährigen Basilikaorganisten, der zum Stummfilm „Faust“ von F. W. Murnau spielte. Auf einer großen Leinwand konnte der Film verfolgt werden.
Der Film basiert auf Motiven der Volkslegende sowie der Dramatisierung von Christopher Marlowe und J. W. Goethe. Murnaus Werk ist also nicht als Verfilmung des Werkes von Goethe zu verstehen, sondern ist vielmehr ein eigenständiges, suggestives Werk. Schon in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts verwendete Murnau mit Licht- und Schattenfotografie neben Special Effects eine filmische Erzählweise, die den Film zum Klassiker machte.
Murnaus Faust-Version, eine Mischung aus der alten Volkssage und Goethes und Marlowes Variationen, lässt den metaphysischen Kampf zwischen Gut und Böse an der Zeitenwende vom Mittelalter zur Irreligiosität erscheinen und deutet Faust als den ersten modernen Menschen mit freier Willensentscheidung und einem Bekenntnis zur Allmacht der Liebe…