Musik zum Genießen und Mitsingen

Seit 2015 leisten der Pianist Wolfgang Czeranka und seine Mitstreiter der „Scala Jazz Band“ in der Gaststätte am Kapellenplatz ihren regelmäßigen Beitrag zur musikalischen Abendkultur in der City. „Man ist nicht nur nah dran, sondern auch richtig drin und dabei“, traf Peter Hohl als Gast mit dieser Beschreibung den Nagel auf den Kopf.

Auch diesmal konnte Czeranka mit seinen Mitstreitern Hanns Hübner (Kontrabass), Stefan Janssen (Schlagzeug) und den Gästen Daniela Rothenburg, Querflötinist Enrico, Peter Riccius am Gesang sowie Christian Mallach am Saxofon die Gäste mitreißen.

Erneut boten sie eine spannende Mischung aus mitreißendem Swing, elegantem Bossanova und Samba, tiefgründigem Pop und knackig-komplexem Jazz.

Dazu trug der schwungvolle Start mit dem swingigen „Line for Lyons“ und das melodische Saxofonspiel von Mallach bei der „Samba Cantina“ bei. Die Dortmunder Sängerin Daniela Rothenburg überzeugte mit ihrer klaren Stimme, ihrer natürlichen Art und ihrem Charme bei so Stücken zwei „All cats join in“ aus „Aristocats“ oder „Beginning to see the light.“
Sehr atmosphärisch geriet die Version von Stings Ballade „Fragile“, ehe Riccius zum dritten Mal überhaupt in seinem Leben vor ein Jazzpublikum treten durfte. „Und Du hast hier keine Proben und musst direkt auf den Zug aufspringen“, meinte er später in einer Pause. Ohne Zeit zum Nachdenken bleibe man aber spontan und unmittelbar – und genauso kam er dann auch mit seinem Gesang rüber.

Später überzeugte der Nicht-Profi auch bei Songs wie „It don´t mean a thing“ und „Cheek to cheek“ im gesanglichem Zusammenwirken mit Rothenburg.

Mit „Take ten“ irritierte die Band die Zuhörer, weil die Nähe zu dem Brubeck-Klassiker „Take five“ unüberhörbar schien. „Das liegt daran, dass Komponist Paul Desmond damals einen weiteren Song in der Art geschrieben hat“, sorgte Czeranka für Aufklärung.

Der Pianist bewies später auch an der Ukulele bei so launigen Songs wie „Perfect“ von Fairground Attraction sein Talent an seinem „Nebenpassions“-Instrument.

Richtig Dynamik bekam das Konzert bei dem Ricccius-Rothenburg-Duetten und dem lässig-heißen Bossanova „Sway“ mit einer anmutig sich bewegenden Sängerin und einem kompakt-brennenden Saxofon.

Und Drive kam dann nochmal richtig rein, als Rothenburg und Co. den „Choo Choo Ch´Boogie“ anstimmte. Als Zugabe gab es mit Armstrongs „What a wonderful world“ nochmal einen gefühlvollen Akzent – und das Publikum sang aufgrund der besonderen Stimmung gerne mit.